SVA: Bewegungs-Anreiz

15.07.2014 | Politik

Ein konkretes Angebot für mehr Bewegung bietet die SVA. Mit dem Programm „SVA-Bewegt“ können Versicherte in Wien und fünf weiteren Bundesländern Trainingskurse unter professioneller Leitung in Anspruch nehmen. Von Marion Huber

Wenn es gelingt, Bewegung in den Alltag zu integrieren, wäre ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung und Therapie von vielen Zivilisationskrankheiten getan“, erklärt Peter McDonald, Obmann-Stellvertreter der SVA (Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft), den Grundgedanken hinter dem neuen Programm „SVA-Bewegt“. Damit wolle die SVA den Weg weiter in Richtung „Gesundheitsversicherung“ gehen – und ihre Versicherten zu mehr sportlicher Aktivität bewegen. In Kooperation mit der Sportunion Österreich bietet sie deshalb Trainingskurse unter professioneller Anleitung an.

In zwei Leistungsstufen angeboten, eignen sich die Kurse sowohl für Anfänger als auch für diejenigen, die bereits aktiv sind:

  • Mit Kursen der Stufe 1 – für Beginner und Wiedereinsteiger – sollen jene Personen angesprochen werden, die bislang nur in einem geringen Ausmaß körperlich aktiv sind.
  • Kurse der Stufe 2 sind für Fortgeschrittene konzipiert, die ihr Bewegungs- und Trainingsverhalten verbessern wollen.

Die Kurse sind auf je zwölf Teilnehmer beschränkt und finden zweimal wöchentlich – insgesamt in 60 bis 80 Einheiten pro Jahr – statt. In den 90 Minuten pro Einheit werden gezieltes Herz-Kreislauftraining sowie Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Förderung der Koordination durchgeführt.

Ziel: österreichweite Umsetzung

Gestartet wurde „SVA-Bewegt“ im April 2012 in der Pilotregion Wien. Heute gibt es dort schon 50 Angebote. Laufend kommen weitere Trainingsorte hinzu: Mittlerweile werden auch in 14 ausgewählten Regionen in Kärnten, der Steiermark, im Burgenland, in Niederösterreich und Oberösterreich Kurse angeboten. Erklärtes Ziel von McDonald: „Die Ausweitung auf ganz Österreich.“ Derzeit nehmen mehr als 500 Versicherte an den Kursen teil, wie McDonald weiter ausführt: „Die Anzahl der Teilnehmer und auch die Anzahl der Zuweisungen durch Ärzte sind stark steigend.“

In der Pilotregion Wien wurden 1.300 Ärzte von der SVA angeschrieben und über das Programm informiert. Denn „nur gemeinsam mit den Ärzten können wir hier etwas erreichen“, so der Obmann-Stellvertreter. Mit 400 Ärzten hat die SVA bereits persönlich Kontakt aufgenommen – und wiederum rund 90 Prozent von ihnen sind bereit, zu kooperieren. McDonald dazu: „Das hohe Commitment hat uns alle überrascht und ist einzigartig in der Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Bereich.“

Selbständig Gesund

Im Rahmen des Programms „Selbständig Gesund“ bietet die SVA ihren Versicherten einen Anreiz „zusätzlich zu mehr Gesundheit auch von einem halbierten Selbstbehalt zu profitieren“, schildert Peter McDonald, Obmann-Stellvertreter der SVA. Stellt der Hausarzt beim Gesundheitscheck – er wird mit dem Honorar einer Vorsorgeuntersuchung abgerechnet – fest, dass beim Patienten Handlungsbedarf in Sachen gesundem Lebensstil besteht, werden verschiedene Gesundheitsziele zu den Parametern Blutdruck, Gewicht, Bewegung, Tabak und Alkohol festgelegt. Erreicht der Patient innerhalb von mindestens sechs Monaten diese Ziele, wird der Selbstbehalt halbiert.

Für McDonald ist dieses neue System ein „Meilenstein“, wie er erklärt. Denn: „Ich bin davon überzeugt, dass positive Motivation ein großer Anreiz ist, gesünder zu leben und damit vielen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen.“ Die SVA habe diesen Präventionsgedanken als erste Versicherung konkret im Leistungskatalog umgesetzt. „Wenn unsere Kunden länger gesund sind, kommt das wiederum der gesamten Versichertengemeinschaft und dem Gesundheitswesen zugute.“

Bereits im ersten Jahr von „Selbständig Gesund“ sei es gelungen, die Vorsorgeuntersuchungen um 40 Prozent zu steigern. In manchen Bundesländern konnte sogar eine Steigerung um mehr als 75 Prozent erreicht werden. „Das hat unsere Erwartungen übertroffen“, betont McDonald.

Tipp: www.sva-gesundheitsversicherung.at

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.07.2014