Öster­rei­chi­sche Aka­de­mie der Ärzte: Fort­bil­dung auf allen Ebenen

10.03.2014 | Politik

Breit gefä­chert ist das Ange­bot der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Ärzte in punkto Fort­bil­dung: Ärz­te­tage, ÖÄK-Diplom­lehr­gänge, Arzt­prü­fung und DFP mit E‑Learning. Fast zwei Drit­tel aller Ärz­tin­nen und Ärzte nut­zen der­zeit das E‑Lear­ning-Ange­bot der Akademie.

Mit dem Ziel, die medi­zi­ni­sche Bil­dung in Öster­reich zu för­dern und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, wurde die Öster­rei­chi­sche Aka­de­mie der Ärzte im Jahr 2000 gegrün­det. Somit fie­len zahl­rei­che Agen­den, die zuvor vom Fort­bil­dungs­re­fe­rat der ÖÄK wahr­ge­nom­men wor­den waren, ab die­sem Zeit­punkt in die Zustän­dig­keit der Aka­de­mie. Zwei große Berei­che sind es, die das Tätig­keits­feld der Aka­de­mie domi­nie­ren: zum einen das DFP (Diplom-Fort­bil­dungs-Pro­gramm) der ÖÄK, zum ande­ren die Arztprüfung.

Ein Beschluss des ÖÄK-Vor­stands aus dem Jahr 1995 ist es, auf den die Ein­füh­rung des DFP zurück­geht. Ursprüng­lich waren – um ein ent­spre­chen­des Diplom zu erlan­gen – ins­ge­samt 100 Stun­den ver­pflich­ten­der Fort­bil­dung in drei Jah­ren erfor­der­lich; die ers­ten DFPDi­plome wur­den bereits 1998 über­reicht. Im Laufe der Jahre wurde die Stun­den­zahl suk­zes­sive ange­ho­ben: zunächst auf 120, dann auf 150 Stun­den. Auch hat man Jung­ärz­ten ermög­licht, schon wäh­rend des Tur­nus bezie­hungs­weise wäh­rend der Fach­arzt­aus­bil­dung mit dem DFP zu beginnen.

Künf­tig Fünf-Jahres-Rhythmus

Im Rah­men der jüngs­ten Novel­lie­rung 2013 wurde fest­ge­legt, dass künf­tig ins­ge­samt 250 Punkte – aller­dings nicht mehr wie bis­her in drei, son­dern in fünf Jah­ren – erwor­ben wer­den müs­sen. Damit wird der Rhyth­mus des DFP-Diploms der Ordi­na­ti­ons­eva­lu­ie­rung durch die ÖQMed ange­gli­chen. Das DFP-Diplom ist künf­tig fünf Jahre lang gül­tig. Ent­spre­chende Über­gangs­re­ge­lun­gen gel­ten bis 30. Juni 2017; damit ist sicher­ge­stellt, dass alle im bis­her gül­ti­gen Modus erwor­be­nen Fort­bil­dungs­punkte und erwor­be­nen Diplome ihre Gül­tig­keit haben.

Die für das DFP anre­chen­ba­ren Fort­bil­dungs­punkte selbst kann man in Form von fach­spe­zi­fi­scher Fort­bil­dung und sons­ti­ger Fort­bil­dung (ärzt­lich rele­vant, aber nicht zwin­gend medi­zi­nisch wie zum Bei­spiel Medi­zin­recht), durch den Besuch von Ver­an­stal­tun­gen, E‑Learning, Qua­li­täts­zir­kel und andere defi­nierte Fort­bil­dungs­ar­ten erwer­ben. Eine Mög­lich­keit, die sich in den letz­ten Jah­ren an stän­dig stei­gen­der Beliebt­heit erfreut, ist das DFPon­line Lite­ra­tur­stu­dium – mit beein­dru­cken­den Zah­len. Der­zeit nut­zen knapp zwei Drit­tel aller Ärzte E‑Learning; mit 31. Dezem­ber 2013 waren ins­ge­samt 25.673 Ärz­tin­nen und Ärzte auf www.meindfp.at regis­triert. 2013 wur­den auf diese Art und Weise mehr als 170.000 DFP-Punkte durch das Able­gen von 85.088 Tests erwor­ben. Umge­rech­net heißt das: Täg­lich wer­den rund 233 Fach­ar­ti­kel absol­viert. Im Okto­ber 2013 konnte mit mehr als 10.000 in einem Monat absol­vier­ten Tests ein neuer Rekord erzielt wer­den. Der stei­gen­den Beliebt­heit von E‑Learning hat man von Sei­ten der Aka­de­mie schon vor eini­gen Jah­ren inso­fern Rech­nung getra­gen, als man den Anteil der Fort­bil­dung, die auf diese Weise absol­viert wer­den kann, erwei­tert hat. Auch wurde mit der Eta­blie­rung des DFPFort­bil­dungs­kon­tos www.meindfp.at eine Mög­lich­keit geschaf­fen, wie Ärz­tin­nen und Ärzte die Teil­nah­me­be­stä­ti­gun­gen von DFPVer­an­stal­tun­gen online ver­wal­ten können.

Der zweite große Tätig­keits­be­reich der Aka­de­mie umfasst die Arzt­prü­fung. 1994 im Ärz­te­ge­setz ver­an­kert, wurde die ÖÄK vom dama­li­gen Gesund­heits­mi­nis­ter Michael Aus­ser­wink­ler mit der Ein­füh­rung einer Arzt­prü­fung beauf­tragt. Die Aka­de­mie wurde mit der orga­ni­sa­to­ri­schen Abwick­lung der Arzt­prü­fun­gen betraut. Die Vor­ar­bei­ten dazu began­nen bereits 1997 und zwar in Zusam­men­ar­beit mit den wis­sen­schaft­li­chen Gesell­schaf­ten der jewei­li­gen Son­der­fä­cher sowie mit der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Allgemeinmedizin.

Arzt­prü­fung: mehr als zehn Jahre Erfahrung 

Vier Mal im Jahr wird seit 1999 – in schrift­li­cher Form – die Prü­fung zum Arzt für All­ge­mein­me­di­zin durch­ge­führt; jeweils am glei­chen Tag in ganz Öster­reich. Die ers­ten Prü­fungs­zer­ti­fi­kate wur­den am 12. Jän­ner 2000 ver­lie­hen. Ins­ge­samt sind bei der Prü­fung zum Arzt für All­ge­mein­me­di­zin (bis 31. Dezem­ber 2013) 11.613 Kan­di­da­ten ange­tre­ten; davon haben 10.878 die Prü­fung bestan­den, 6,3 Pro­zent (735 Kan­di­da­ten) nicht bestanden.

Bei der seit 2002 eta­blier­ten Fach­arzt­prü­fung emp­fiehlt die jewei­lige wis­sen­schaft­li­che Gesell­schaft über die geeig­nete Form der Prü­fung: münd­lich, schrift­lich oder eine Kom­bi­na­tion von bei­den. Für die 45 Son­der­fä­cher gibt es jähr­lich ins­ge­samt zwi­schen 45 und 50 Prü­fungs­ter­mine. Seit Ein­füh­rung der Fach­arzt­prü­fung sind (inclu­sive 2013) ins­ge­samt 7.757 Per­so­nen ange­tre­ten, von denen 7.480 bestan­den haben. Die Nicht-Bestehens­rate liegt bei 3,6 Pro­zent (277 Personen).

Für alle, die an spe­zi­el­len Wei­ter­bil­dun­gen inter­es­siert sind, hat die Aka­de­mie dar­über hin­aus eine Reihe von Fort­bil­dungs­an­ge­bo­ten wie etwa Ärz­te­tage, Lehr­gänge, Work­shops, E‑Learning usw. Ein wei­te­res wich­ti­ges Auf­ga­ben­ge­biet ist die Betreu­ung der ÖÄK-Spe­zi­al­di­plome etwa für Aku­punk­tur, Ernäh­rungs­me­di­zin, Ger­ia­trie, Kur­me­di­zin, Schul­ärzte und Umwelt­me­di­zin – um nur einige zu nen­nen.
AM

Tipp:

Mehr Infor­ma­tio­nen dazu gibt es unter www.arztakademie.at

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 5 /​10.03.2014

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