Obstipation bei Kindern ist einer der zehn häufigsten Gründe für die Konsultation eines Arztes. Bei bis zu einem Fünftel der Kinder kann weder eine organische noch eine funktionelle Ursache gefunden werden. Bei der nicht-retentiven Enkopresis spielt – vor allem bei älteren Kindern – auch die psychische Komponente eine größere Rolle.
Von Irene Mlekusch
In 80 bis 95 Prozent der Enkopresisfälle liegt eine funktionelle Obstipation mit Stuhlretention zu Grunde. Durch die chronische Verstopfung kommt es zur Ansammlung harter Stuhlmassen im Mastdarm, deren Entleerung für die Kinder schmerzhaft ist. Aus Angst halten die Kinder den Stuhl weiter zurück, was wiederum die Obstipation verschlimmert und in weiterer Folge mit einer Beeinträchtigung des Reflexbogens einhergeht. Somit spüren die Kinder nicht, wenn sich der flüssigere Stuhl aus dem oberen Teil des Dickdarms an den harten Stuhlmassen vorbeischi