Rubens, Rembrandt, Bosch und Bruegel: Die Albertina feiert ihr zehnjähriges Neueröffnungs- und Umbaujubiläum und zeigt ab 14. März Seltenes aus den Depotschätzen des Museums.
Von Barbara Wakolbinger
Gerade zum Jubiläum müsse es natürlich eine Schau sein, die aus den eigenen umfassenden Beständen schöpft, erklärte der Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder. Immerhin sei es auch die 100. Ausstellung im neuen Haus. Mit der international renommierten Sammlung niederländischer Zeichnungen des 17. Jahrhunderts war schnell das passende Thema gefunden. Unter dem Titel „Bosch Bruegel Rubens Rembrandt“ geht es zum ersten Mal in der Geschichte des Museums um niederländische Zeichenkunst in ihrer Gesamtheit. „Wir werden die Entwicklung der Zeichenkunst in den nördlichen und südlichen Niederlanden im 17. Jahrhundert sehr anschaulich nachzeichnen können, und das mit Werken allererster Qualität“, erklärte der Kurator der Ausstellung, Christof Metzger. Dabei sollen aber nicht nur „die großen Vier“ der Niederlande im Fokus stehen, sondern auch unbekanntere Namen neu entdeckt werden. Zu sehen sein werden unter anderem sehr selten gezeigte und rare Blätter von Hieronymus Bosch wie etwa der „Baummensch“, aber auch Familienbilder von Rubens sowie Rembrandts Elefant „Hansken“.
Dieses breite thematische Spektrum sowie der genaue Blick auf das Alltägliche und die Wirklichkeit haben bereits in den Arbeiten der großen niederländischen Meister des 16. Jahrhunderts wie etwa Jan van Eyck ihre Wurzeln.
Diese Einflüsse und auch die Entwicklung von durchgängig sakralen zuerstmals auch profanen Themen in der Zeichenkunst will die Schau nachzeichnen. Es habe den Anschein, als wollten die wohlhabenden Händler, Bürger und Patrizier des reichen Nordens ihre Lebensführung und ihre ureigenen Themen und Probleme – kurz sich selbst – verewigt sehen, wie Metzger erklärt. Und weiter: „Genrebilder, Seestücke, Landschaften, Stillleben, Interieurs und Porträts gewähren Einblicke in das tägliche Leben des Bürgertums.“
Was, Wann, Wo: Albertina Wien |
Interview – Konzept ist aufgegangen Zufrieden darüber, dass das Konzept Albertina neu aufgegangen ist, zeigt sich Direktor Klaus Albrecht Schröder im Gespräch mit Barbara Wakolbinger. ÖÄZ: Sowohl Max Ernst und Matisse, aber auch die Meisterwerke der Albertina sind populäre Künstler und Themen. Braucht die Albertina diese „Besuchermagnete“, um finanziell positiv dazustehen? 2015 wird die Leitung der Albertina ausgeschrieben, werden Sie sich wieder bewerben? |
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 4 /25.02.2013