editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.03.2013 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Die personalisierte Medizin ist groß im Kommen – sagen Experten: individuell und zielgenau soll die Therapie für jeden Menschen künftig sein. Wie das bei den schon jetzt knappen finanziellen Ressourcen gehen soll, bleibt offen – aber das nur so nebenbei.

Dass es bei der Behandlung von Patienten jedoch in eine ganz andere Richtung gehen soll – so die Vorstellung von Technokraten – war kürzlich bei einer Podiumsdiskussion zu erfahren. Dabei ging es u.a. um das Disease Management Programm Diabetes – als Beispiel für ein strukturiertes, effizientes Betreuungsprogramm – mit eher bescheidener Akzeptanz. Möglicherweise könnte das damit zu tun haben, dass Menschen als Individuum wahr- genommen und behandelt werden möchten; möglicherweise aber auch damit, dass Ärzte es noch immer als ihre ureigenste Aufgabe ansehen, die jeweils geeignete Therapie nach ihrem Ermessen auszuwählen.

Personalisierte Medizin auf der einen und strukturierte Disease Management Programme auf der anderen Seite: Gegensätzlicher könnte die Entwicklung in der Medizin von heute nicht sein.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 6 / 25.03.2013