editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

15.07.2013 | Politik

© Foto Weinwurm

Bei den niedergelassenen Ärzten kommt es altersbedingt in den nächsten zehn Jahren zu einer gewaltigen Pensionierungswelle: Grob geschätzt bedeutet das, dass es für rund acht Millionen Erstkontakte keinen Allgemeinmediziner und für rund fünf Millionen Erstkontakte keinen niedergelassenen Facharzt mehr gibt. Aber wo werden diese Menschen dann medizinisch versorgt?

Unsere deutschen Nachbarn bekämpfen den Versorgungsmangel im niedergelassenen Bereich mit einem Gesetz. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt: Nämlich, dass möglicherweise an den Rahmenbedingungen etwas nicht (mehr) stimmt. Neue Versorgungsstrukturen fernab von klassischen Praxismodellen, eine leistungsgerechte Vergütung und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind nur einige der Schlagworte daraus.

Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte startet – bewusst jetzt – eine Informationsoffensive, mit der auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden soll. Die Politiker sollen den Menschen erklären, wieso es den Landarzt schon bald nicht mehr geben wird.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.07.2013