edi­to­rial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.04.2013 | Politik

(c) Foto Weinwurm

„Nach medi­zi­nisch-fach­li­chen und nicht nach öko­no­mi­schen Kri­te­rien ist zu ent­schei­den, wel­ches Arz­nei­mit­tel ein­ge­setzt wird.“ Sollte bis­lang noch irgend­je­mand daran Zwei­fel gehabt haben, dass Ärz­tin­nen und Ärzte die Letzt­ent­schei­dung tref­fen, so ist dies nun von höchs­ter Stelle klar­ge­stellt. Denn gesagt hat das der Gesundheitsminister.

Anlass waren durch eine Indis­kre­tion an die Öffent­lich­keit gelangte Pläne der ober­ös­ter­rei­chi­schen Spi­tals­hol­ding gespag, wonach bei Hüf­ten­do­pro­the­sen künf­tig 700.000 Euro ein­ge­spart wer­den sol­len. Dass das gerade ein­mal zwei Tage, nach­dem die Gesund­heits­re­form mit einem Spar­vo­lu­men von ins­ge­samt 3,4 Mil­li­ar­den Euro bis 2016 den Minis­ter­rat pas­siert hat, an die Öffent­lich­keit gedrun­gen ist, mag Zufall sein – oder auch nicht.

Oder aber es ist ein ers­ter Vor­ge­schmack dar­auf, was die Pati­en­ten erwar­tet, wenn die Ein­spa­run­gen durch die Gesund­heits­re­form so rich­tig zu grei­fen beginnen.

Herz­lichst,

Chef­re­dak­teu­rin

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 7 /​10.04.2013