Oberösterreich: Mehr Geld für Spitalsärzte

10.04.2012 | Politik

In Summe gibt es für die oberösterreichischen Spitalsärztinnen und Spitalsärzte zwölf Millionen Euro mehr. Die Umsetzung erfolgt – beginnend mit 1. Juli 2012 – schrittweise
bis 2014.

„Langwierig und zäh“ seien die Verhandlungen über die Verbesserung der Gehälter für Oberösterreichs Spitalsärzte und Spitalsärztinnen gewesen, erklärt der Kurienobmann der angestellten Ärzte Oberösterreich und zugleich Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer, im Gespräch mit der ÖÄZ. Die Umsetzung, die schrittweise erfolgt, soll bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. Mayer dazu: „Mit diesem Gehaltspaket wurde der zunehmenden Arbeitsbelastung Rechnung getragen, speziell durch die Erhöhung aller Nachtdienst-Zulagen von Turnusärzten bis hin zu den Primarii. Besonders berücksichtigt wurde die vermehrte Belastung beim Samstag-Nachtdienst. Hier konnte mit einem Plus von 36 Prozent eine deutliche Erhöhung erzielt werden.“ So erhält nun beispielsweise ein Facharzt, der rund 40 Nachtdienste im Jahr hat, inclusive der erhöhten Grundvergütung rund 6.800 Euro mehr.

Die Ergebnisse im Detail:

  • Fachärzte:
    ein Plus von 4.200 Euro pro Jahr

  • Sekundarärzte:
    Für die Ärzte für Allgemeinmedizin, die bereits mehr als zehn Jahre ärztlich tätig sind, wird bereits mehr als zehn Jahre ärztlich tätig sind, wird eine neue Dienstvergütung von 1.800 Euro pro Jahr eingeführt.

  • Nachtdienstzulage:
    Bei der Nachtdienstzulage gibt es ein Plus von 18 Prozent.

  • Nachtdienstzulage vor Sonn- und Feiertagen:
    Die Nachtdienstzulage für Dienste, die an Sonn- und Feiertage enden, wird um 36 Prozent erhöht.

  • Turnusärzte:
    Bei den Turnusärztinnen und Turnusärzten in Ausbildung zum Facharzt/zur Fachärztin wurden bessere Umstufungsregelungen ausverhandelt. Neu ist, dass es künftig für Turnusärzte in Ausbildung zum Allgemeinarzt einen „Fortbildungstopf“ geben wird, der mit jährlich 80.000 Euro dotiert ist.

  • Doppelprimariate:
    Hier konnte eine Zulage für Primarärzte, die nach der Spitalsreform für mehrere Standorte zuständig sein werden, erzielt werden. Ein entsprechendes Budget ist vorhanden; die Höhe der Zulage muss allerdings noch ausverhandelt werden.

  • Fortführung der Peripheriezulage:
    Die Peripheriezulage, die mit 31.12.2013 ausgelaufen wäre, wird um weitere fünf Jahre verlängert.

„Natürlich werden mit diesem Paket nicht alle unsere Forderungen erfüllt“, erklärt der Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, Peter Niedermoser. „Aber wir haben mit dem Land vereinbart, dass in den nächsten Jahren auch bei der Überstundenbezahlung, den Grundgehältern von Turnusärzten, bei den Primarärzten mit geringen Gebühren sowie bei der Verkürzung des Nachtdienstes Verbesserungen erzielt werden müssen“, führt er weiter aus. Im Gegenzug habe die Ärztekammer Oberösterreich die laufenden AZG-Betriebsvereinbarungen um fünf Jahren verlängert.

Die Verhandlungen fanden auf höchster Ebene statt, wie der oberösterreichische Ärztekammer-Präsident betont: „Da die Verhandlungen auf der Ebene der Spitalsträger ins Stocken geraten sind, haben wir uns direkt an den Landeshauptmann gewandt und konnten die Gespräche letztlich erfolgreich zum Abschluss bringen.“ In der nun erzielten Einigung sieht Kurienobmann Mayer ein „wirklich positives Signal, das die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte in Oberösterreich dringend brauchen.“
AM

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 7 / 10.04.2012