editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.05.2012 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Es ist noch gar nicht solange her, dass die medizinischen Universitäten angesichts der nicht mehr planbaren wissenschaftlichen Karrieren vor einem Brain drain gewarnt haben. Nicht nur in diesem Bereich hat sich das Blatt nicht zum Besseren gewendet; mittlerweile hat die Abwanderung auch die angehenden Jungmediziner erfasst.

Kaum haben sie als Turnusärztin oder Turnusarzt gerade einmal ins österreichische Gesundheitssystem hineingeschnuppert, haben sie von diesem (Ausbildungs-)System – im wahrsten Sinn des Wortes – die Nase voll. „Ich hätte schon früher gehen sollen“ – so das Resümee einer österreichischen Jungärztin, die ihre Ausbildung in Deutschland absolviert hat.

Mit offenen Armen empfangen zu werden und gleich von Beginn an wirklich ärztlich tätig sein zu dürfen – und nicht den Systemerhalter zu geben: kein unerfüllbarer Traum mehr. Bei unseren deutschen Nachbarn ist das gelebte Realität.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2012