Inwieweit Schwerverbrecher therapierbar sind und Wiederholungstagen ausgeschlossen werden können, ist ebenso vage wie eine eindeutige Diagnose. Das Gehirn ist ein chaotisches, nichtlineares System und die forensische Psychiatrie keine exakte Wissenschaft. Was bedeutet das für den Umgang mit Straftätern? Ist das Böse der Preis der Freiheit?
Von Verena Ulrich
Trotz aller Fortschritte der Forschung ist es heute noch nicht möglich, psychiatrische Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen mit Hilfe von objektiven, neuroradiologischen oder elektrophysiologischen Methoden zu beweisen. Somit sind eindeutige Diagnosen schwierig und Prognosen über Krankheitsverläufe vage. Die Problematik dessen zeigt der aktuelle Fall des norwegischen Attentäters Anders Breivik auf. Die Beurteilung seiner Schuldfähigkeit obliegt den forensischen Gutachtern, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
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