neu & aktu­ell: Medi­zi­ni­sche Kurzmeldungen

25.10.2012 | Medizin

Corona-Virus schwer übertragbar

Das SARS-ähn­li­che Corona-Virus ist laut WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) nicht leicht von Mensch zu Mensch über­trag­bar. Nach zwei Erkrank­ten in Groß­bri­tan­nien – ein 60-Jäh­ri­ger aus Katar starb im Juni, ein 49-Jäh­ri­ger aus Saudi-Ara­bien wird in einem bri­ti­schen Spi­tal behan­delt – wur­den keine neuen Fälle bekannt. Bei einem SARS-Aus­bruch vor zehn Jah­ren gab es welt­weit zahl­rei­che Todes­fälle.
APA

Tes­to­ste­ron senkt Lebens­er­war­tung

Tes­to­ste­ron könnte dafür ver­ant­wort­lich sein, dass Frauen län­ger leben als Män­ner. Es erhöht das Risiko für Herz­krank­hei­ten und schwächt das Immun­sys­tem. Kyung Jin Min von der Uni­ver­si­tät Inha (Süd­ko­rea) ver­glich die Daten von Ade­li­gen und Eunu­chen: Wäh­rend die Män­ner meist Anfang 50 star­ben, wur­den Eunu­chen oft 70 Jahre alt. Durch die Kas­tra­tion wurde der Tes­to­ste­ron­spie­gel deut­lich gesenkt.
APA/​Current Biology

Virus zer­stört Akne-Erre­ger

Ein für den Men­schen harm­lo­ses Virus könnte Akne behan­deln, indem es die aus­lö­sen­den Bak­te­rien tötet. For­scher der Uni­ver­sity of Cali­for­nia in Los Ange­les unter­such­ten dafür elf Bak­te­rio­pha­gen, die sich spe­zi­fisch für Pro­pio­ni­bac­te­rium acnes eig­nen. Das Virus pro­du­ziert ein Enzym, das die Zell­wände der Erre­ger zer­stört. Dar­aus könne ein Medi­ka­ment ent­wi­ckelt oder der Wirk­stoff iso­liert wer­den.
APA/​mBio

Neues Ana­ly­se­mo­dell für Gesta­ti­ons-Dia­be­tes

Mit einem neuen Ana­ly­se­mo­dell für Schwan­ger­schafts-Dia­be­tes wird die Gefähr­dung durch den Nüch­tern­blut­zu­cker und bekannte Risi­ko­fak­to­ren anhand eines mathe­ma­ti­schen Risi­ko­mo­dells errech­net. Nur bei erhöh­tem Risiko folgt ein Zucker­be­las­tungs­test. Wis­sen­schaf­ter der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien haben das neue Modell ent­wi­ckelt.
APA/​Diabetologia

Kurze Alko­hol-Abs­ti­nenz senkt Osteo­po­rose-Risiko

Schon acht Wochen Alko­hol-Abs­ti­nenz ver­bes­sern den Kno­chen­stoff­wech­sel und bewir­ken annä­hernd ein Gleich­ge­wicht zwi­schen Kno­chen­an­bau und Kno­chen­ab­bau. Das stell­ten For­scher um Peter Malik von der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Bio­lo­gi­sche Psych­ia­trie in Inns­bruck in einer Ver­laufs­stu­die mit 53 zwi­schen 21- bis 50-jäh­ri­gen Pati­en­ten fest, die wäh­rend der The­ra­pie abs­ti­nent waren. „Im Umkehr­schluss legt das einen direk­ten Effekt des Alko­hols auf die Funk­tion kno­chen­bil­den­der Zel­len bei den zuvor Alko­hol-kon­su­mie­ren­den Pati­en­ten nahe“, so Malik. Auch sport­li­che Akti­vi­tät wirke sich posi­tiv auf den Kno­chen­um­bau aus. Daher soll­ten The­ra­pie­pro­gramme zur Abs­ti­nenz Phy­sio­the­ra­pie und sport­li­che Ange­bote mit ein­schlie­ßen.
APA/​Alcoholism

Eizel­len aus Stamm­zel­len gezüch­tet

Im Tier­ver­such haben japa­ni­sche For­scher funk­ti­ons­fä­hige Eizel­len aus Stamm­zel­len gewon­nen. Die künst­lich befruch­te­ten Eizel­len ent­wi­ckel­ten sich im Mut­ter­leib zu gesun­den Mäu­sen wei­ter, die auch selbst frucht­bar waren. Das Team um Katsu­hiko Haya­shi von der Uni­ver­si­tät Kyoto hat für seine Expe­ri­mente embryo­nale Stamm­zel­len und indu­zierte plu­ri­po­tente Stamm­zel­len (iPS-Zel­len) so mani­pu­liert, dass sie Urkeim­zel­len ähnel­ten. Die Eizel­len, die sich dar­aus in den Eier­stö­cken der Mäuse ent­wi­ckel­ten, wur­den ent­nom­men, im Labor aus­ge­reift und künst­lich befruch­tet. Wie­der in die Mäuse-Weib­chen ver­pflanzt, ent­wi­ckel­ten sich die Embryo­nen zu Nach­wuchs, der sich wei­ter ver­mehrte. Die Erfolgs­rate sei zwar noch nicht hoch, lie­fere aber eine solide Grund­lage, um auch beim Men­schen die Ent­wick­lung von Eizel­len im Labor wei­ter zu ent­wi­ckeln, erklär­ten die Wis­sen­schaf­ter.
APA/​Science

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 20 /​25.10.2012