Die Patienten profitieren von einer frühzeitigen antimikrobiellen Therapie – auch wenn noch nicht klar ist, ob es sich um eine Sepsis oder um ein Systemic Inflammatory Response Syndrome handelt, wie a.o. Univ. Prof. Heinz Burgmann von der Universitätsklinik für Innere Medizin I am Wiener AKH im Gespräch mit Elisabeth Gerstendorfer erläutert.
Wie wird eine Sepsis derzeit diagnostiziert?
Burgmann: Großteils wird eine Sepsis anhand des klinischen Bildes festgestellt. Zu Beginn gibt es nur wenige Hilfsparameter, was die Diagnose schwierig macht, vor allem auch, weil Sepsis-Patienten sehr heterogen sind. Anfang der 1990er Jahre hat man sich auf vier Kardinalsymptome geeinigt: Leukozytose oder Leukopenie, Tachykardie, Tachypnoe und Hyperthermie, also Fieber beziehungsweise Untertemperatur. Wenn zumindest zwei dieser Kriterien erfüllt sind, spricht man von einem Systemic