editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.11.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Über die Wahl der Mittel lässt sich immer trefflich streiten. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, sagt man. Ob das auch für das Gesundheitswesen gilt?

Die bessere Versorgung in der Peripherie sowie die Verbesserung der Qualität führt der Gesundheitsminister als Argumente für zwei gesetzliche Neuerungen, nämlich das KAKuG sowie ELGA, an.

Irgendetwas muss mir hier entgangen sein. Wenn es um die Qualität im heimischen Gesundheitswesen tatsächlich so schlecht bestellt ist, dass wir ELGA benötigen: Wieso haben sich die sonst so Wort- und Stimm-gewaltigen Patientenanwälte hier nicht eher zu Wort gemeldet? Ebenso auch beim KAKuG: Wie bitte soll es zu einer besseren Versorgung kommen, wenn man eine Fachabteilung in einem Krankenhaus auf eine Betreuung von beispielsweise zwei Mal zwei Stunden pro Woche herunterfährt?

Nicht nur die Wahl der Mittel, auch die Ziele sollten hinterfragt werden; zumindest bei ELGA besteht ja noch die Chance.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 22 / 25.11.2011