editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.04.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Wenn Ärzte in puncto Burnout wesentlich stärker gefährdet sind als andere Berufsgruppen, ist das mehr als bedenklich. In letzter Konsequenz bedeutet das: Entschließt sich jemand dazu, Arzt zu werden, hat er ein höheres Risiko für ein Burnout als beispielsweise jemand, der Notar oder Wirtschaftstreuhänder wird.

Die von der ÖÄK beauftragte Burnout-Studie hat aber noch etwas Anderes ergeben: Ärzte leiden am Leid ihrer Patienten. Zweifelsohne ist es eine ganz besondere Herausforderung, tagtäglich mit dem Leid von (Schwer-)Kranken konfrontiert zu werden. Aber das weiß man, wenn man diesen Beruf wählt. Womit man nicht rechnet und was viele Ärzte zunehmend als Belastung erleben, sind die äußeren Zwänge, die Bedingungen, unter denen „Medizin“ heutzutage stattfinden muss.

Die Signale der Politik sind nicht ermutigend: Im Wiener AKH etwa sollen 30 Diensträder gestrichen werden und die Gründung von Gruppenpraxen kann zum schier unüberwindbaren Hürdenlauf werden …

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2011