editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.04.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Wenn zum Start der E-Medikation die teilnehmenden Ordinationen nicht einmal mit der entsprechenden Software ausgerüstet sind, ist dies hoffentlich kein böses Omen für dieses Projekt. Rund die Hälfte aller Ärzte hat erst für Mitte beziehungsweise Ende April einen Termin für die Installation der Software. Völlig offen ist derzeit noch, ob Gruppenpraxen – wegen der komplizierten Praxis-Netzwerke – überhaupt teilnehmen können.

Wie auch immer: Es handelt sich um ein Pilotprojekt, im Zuge dessen Erfahrungen gesammelt werden sollen und müssen. Tabus kann und darf es nicht geben. Man wird über vieles reden müssen. Möglicherweise auch darüber, das Ganze nach der Evaluierung des Pilotprojekts auf sich beruhen zu lassen – etwa wegen der Unverhältnismäßigkeit zwischen Kosten und Nutzen.

Bleibt am Ende wieder einmal die Frage: cui bono? Den Patienten sicher nicht, solange sie darüber entscheiden, welche Medikamente in die Dokumentation aufgenommen werden.

Herzlichst,

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 7 / 10.04.2011