edi­to­rial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.02.2011 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Vor die Wahl gestellt, eine drei­jäh­rige beruf­li­che War­te­schleife – zwar immer­hin bezahlt, aber ohne attrak­ti­ves Tätig­keits­pro­fil – in Kauf zu neh­men oder aber gleich mit der heiß ersehn­ten Fach­arzt-Aus­bil­dung zu begin­nen, wird die Ent­schei­dung nicht schwer fal­len. Zumal bei unse­ren deut­schen Nach­barn der Ärz­te­man­gel, der sich auch in Öster­reich lang­sam, aber sicher bemerk­bar macht, schon da ist.

Man kann es jun­gen Men­schen nicht ver­den­ken, wenn sie Plan B ergrei­fen und Öster­reich den Rücken keh­ren. Damit Plan A nicht völ­lig unat­trak­tiv wird, ist in Sachen Ärzte-Aus­bil­dung rasches Han­deln ange­sagt.

Jah­re­lang die Ver­säum­nisse in der Aus­bil­dung von jun­gen Ärz­tin­nen und Ärz­ten still­schwei­gend hin­zu­neh­men und dann die­je­ni­gen Insti­tu­tio­nen auch noch dafür zu kri­ti­sie­ren, dass sie jun­gen Men­schen ver­hel­fen, rascher zu einer Aus­bil­dung zu kom­men – unter Umstän­den auch im Aus­land – ist wohl nicht der rich­tige Ansatz.

Herz­lichst,

Chef­re­dak­teu­rin

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 3 /​10.02.2011