Wenn es bei bis dato unauffälligen Patienten plötzlich zu einer ausgeprägten Blutungsneigung kommt, kann es sich um eine erworbene Hemmkörper-Hämophilie handeln; eine seltene, aber potentiell lebensgefährliche Erkrankung beim geriatrischen Patienten.
Von Agnes Födinger und Michael Fridrik*
Die erworbene Hemmkörper-Hämophilie ist eine seltene Gerinnungsstörung mit plötzlichem Auftreten einer ausgeprägten Blutungsneigung, die in bis zu 22 Prozent der Fälle tödlich enden. Ursächlich ist eine Autoantikörper-Bildung gegen Gerinnungsfaktoren (am häufigsten gegen Faktor VIII). Aufgrund der oft plötzlich und unerwartet auftretenden Blutungskomplikationen werden Patienten mit erworbener Hemmkörper-Hämophilie häufig von Ärzten ohne hämostaseologische Spezialkenntnisse behandel