Hilfsprojekt in West-Timo: Ärzte und Ärztinnen gesucht

10.10.2010 | Service

Mit der Gründung eines albanischen Spitals hat der Apotheker Norbert Payer vor 20 Jahren den Grundstein für MedcarePartners, eine NGO, die sich der medizinischen Hilfsversorgung in bedürftigen Regionen widmet, gelegt. Danach folgten weitere Einsätze wie etwa auf der zum Jemen gehörenden Insel Sokotra, wo österreichische Ophthalmologen Augenoperationen durchführten.

Nun möchte sich die Hilfsorganisation einem neuen Projekt in West-Timor widmen um die dort herrschende hohe Müttersterblichkeit, die 300 mal höher ist als in Österreich, einzudämmen. Ein Standort für das Projekt ist bereits gefunden, ein Ordensspital in Halilulik, circa 60 Kilometer von der Grenze zu Ost-Timor entfernt, bietet gute medizinische Infrastruktur. Problematisch ist dort die geringe Zahl an Ärzten: Das Team besteht derzeit lediglich aus zwei unerfahrenen Jungärzten. Als ersten Schritt will MedcarePartners deshalb einen Anästhesisten und einen Geburtshelfer einsetzten, um ihr Wissen an die jungen Kollegen in Halilulik weitergeben zu können. Durch diese turnusartige Wissensvermittlung sollen die vielen mütterlichen Todesfälle, die großteils durch Verbluten auf Grund einer Placenta adhaerens nach einer Geburt verursacht werden, vermieden werden. Auch PAP-Abstriche zur Zervix-Karzinom Vorsorge sollen durch das Projekt möglich werden. Erkrankungen wie Tuberkulose, Malaria und HIV stellen ebenso Behandlungs-Schwerpunkte dar.

Der Fokus des Einsatzes liegt aber weniger am akuten medizinischen Handeln, sondern darauf, nachhaltig die Selbsthilfe zu unterstützen. Gesucht werden deshalb vorzugsweise vor kurzem pensionierte Ärzte aus den genannten Fachgebieten, die motiviert und bereit sind, einen mehrmonatigen Einsatz vor Ort zu absolvieren.

 

 

Tipp:
Informationen zum Projekt gibt es unter http://www.medcare-partners.org/

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 19 / 10.10.2010