Kommentar – Vize-Präs. Günther Wawrowsky: Wir sind bereit!

10.05.2010 | Politik

Die Chancen dafür, dass es in letzter Sekunde doch noch zu einer Einigung mit der SVA kommt, sind denkbar schlecht. Von einem Ergebnis sind wir so weit entfernt wie eh und je. Bei der letzten Verhandlungsrunde mussten wir – der Vorstand der Bundeskurie – wieder einmal zur Kenntnis nehmen, dass uns von Seiten der SVA kein Entscheidungsbefugter gegenüber saß. Und nur Platzhalter-Funktion einzunehmen, ist in einer derart schwierigen Situation zu wenig.

Und das angesichts der Tatsache, dass es über fünf Jahre hindurch ein Moratorium mit der SVA gegeben hat, und wir mittlerweile schon wieder über eineinhalb Jahre „verhandeln“. Mit anderen bundesweiten Kassen gibt es schon nach eineinhalb Stunden Verhandlungsdauer ein Ergebnis.

Die Zeit für taktische politische Spielchen, wie sie die SVA derzeit spielt, ist denkbar schlecht. Wenn ich eine Lösung will, heißt das auch, das Gegenüber entsprechend zu respektieren. Aber selbst mir, einem Menschen, der den Konsens sucht, fallen das Gespräch und die Verhandlungen mit der SVA nicht leicht.

Ich sehe – jedenfalls bis jetzt – von Seiten der SVA keine Tendenz, diese Situation gütlich zu beenden. Im Gegenteil: Die SVA setzt auf mehreren Ebenen Schritte, die auf eine vertragsfreie Zeit hindeuten – indem sie etwa in regionalen Tageszeitungen schon Mitarbeiter für die Administration sucht und die Kollegenschaft mit realitätsfernen Lockangeboten drängt.

Uns Ärzten sind unsere Patienten wichtig. Unserem Gegenüber, der SVA, scheinen diese weder wert noch wichtig genug, dieses Vertragsverhältnis fortzusetzen. Wie auch immer – wir Ärzte sind für die vertragsfreie Zeit bereit!


*) Dr. Günther Wawrowsky ist Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der ÖÄK