editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.03.2010 | Politik

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Man kann ein Problem besprechen, sich beratschlagen, es von allen Seiten betrachten, das Für und Wider abwägen, Kritik üben, sich deswegen an einen Tisch setzen – oder aber einer Diskussion gänzlich ausweichen, wie dies die Ärztekammer Wien kürzlich bei ihrer Veranstaltung „2010 – Jahr der vertragslosen Zustände?“ erfahren musste. Egal ob von Seiten der Gesundheitspolitik, vom Hauptverband oder von den Kassen: Es hagelte nur Absagen. Dabei hätte es jede Menge Zündstoff für die Diskussion gegeben, was nicht eingehaltene Zusagen an Ärzte anbelangt: wie etwa die versicherungsfremden Leistungen, Ärzte-GmbHs, Altersgrenze für niedergelassene Ärzte etc.

Auf Bundesebene rückt der vertragslose Zustand mit der SVA immer näher; der Vertrag mit der Wiener Gebietskrankenkasse kann – von beiden Seiten – jeweils zum 31.3. und zum 31.9. gekündigt werden. Noch ist Zeit für Gespräche. Ob 2010 also tatsächlich das Jahr der vertragslosen Zustände ist, wird sich zeigen.

Herzlichst,

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