editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.04.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Sobald man in Finnland ein Health Care Center, die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen, betritt, werden automatisch alle Daten erfasst. Hier gibt es keine andere Wahl, kein opting out. Arztbesuche, Röntgen- und Laborbefunde, alle verschriebenen Medikamente und auch alle sonstigen Verordnungen und Überweisungen sind in Helsinki derzeit für rund 5.000 berechtigte Personen im Gesundheitswesen einsehbar. Lediglich bei den psychiatrischen Daten war man bei der Einführung des Systems 2001 restriktiv; mittlerweile wurden die Zugriffsrechte sukzessive aufgeweicht.

Und schon ein Wohnungswechsel kann zu einem Problem werden: Nur rund die Hälfte aller Health Care Center verwendet das Datenerfassungsprogramm Pegasos und genau, jetzt kommt’s: Die anderen verwendeten Systeme sind damit nicht kompatibel. Eines der großen Ziele in Finnland ist daher die Vereinheitlichung der Datenstruktur.

Was mich wieder auf das Thema ELGA bringt: Man muss nicht jeden finnischen Fehler selbst machen, um daraus zu lernen…

Herzlichst,

Chefredakteurin 

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 7 / 10.04.2010