editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.01.2010 | Politik

(c) Foto Weinwurm

Die Krise der Medizin ist keine Krise der Ressourcen, sondern eine Krise der Grundhaltungen – mit dieser Grundthese ließ der Medizinethiker Univ. Prof. Giovanni Maio in seiner Festrede zum 60-Jahr-Jubiläum der ÖÄK aufhorchen. Und weiter: Durch das Diktat des Marktes habe sich die Medizin auch innerlich verändert; ihr Kerngehalt – die bedingungslose Zuwendung zum Menschen – gehe zunehmend verloren. Und im Zuge der Effizienzbestrebungen habe man schließlich das wegrationalisiert, was zentral ist für die Gesundung von Menschen: Zeit für Zuwendung. Maio hielt der modernen Medizin einen Spiegel vor: Sie spricht nur noch von Dienstleistungen, Kunden, Qualitätsmanagement und Marketing. Die Medizin hingegen müsse wieder eine Beziehungsmedizin werden, eine sprechende Medizin – die allerdings nicht nur über Apparate spricht.
Alle Vertragspartner miteinander müssen bemüht sein, dass das – nämlich die Zeit für Gespräche und Zuwendung – im medizinische Alltag möglich ist.

Aber lesen Sie selbst – wir bringen Teil 1 des Vortrags in dieser Ausgabe der ÖÄZ!

Herzlichst,
Chefredakteurin