50 Jahre Mutter-Kind-Pass: Ständiger Begleiter

10.05.2024 | Aktuelles aus der ÖÄK

Der gelbe Mutter-Kind-Pass begleitet seit nun 50 Jahren Familien ab dem Zeitpunkt der ärztlich bestätigten Schwangerschaft durch die Schwangerschaft und die Säuglingszeit bis zum fünften Lebensjahr des Kindes.

Sophie Niedenzu

Das von der damaligen Gesundheitsministerin, Ingrid Leodolter, klar kommunizierte Ziel war die Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung von Krankheiten sowie die Kontrolle des Entwicklungsstands des Kindes. Der Mutter-Kind-Pass beinhaltete die Zahl und den Zeitpunkt der Schwangeren-Untersuchungen, ergänzt durch eine Reihe von Labortests und mehrerer anderer präventivmedizinischer Untersuchungen bei der Schwangeren als auch beim Neugeborenen. Da bei Durchführung der empfohlenen Untersuchungen eine erhöhte Geburtenbeihilfe ausgezahlt wurde, fand der Mutter-Kind-Pass rasch allgemeine Akzeptanz.

Auch inhaltlich hat sich der Mutter-Kind-Pass in den vergangenen 50 Jahren weiterentwickelt: Hinzu kamen eine fünfte Untersuchung, drei Ultraschalluntersuchungen sowie ergänzende Laboruntersuchungen, ebenso wurde der orale Glukosetoleranztests (oGTT) für die Früherkennung einer Schwangerschaftsdiabetes sowie eine HIV-Untersuchung eingeführt.

Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte der Österreichischen Ärztekammer lädt zum 50. Geburtstag dieses Meilensteins der Präventionsmedizin zu einer feierlichen Enquete im Wiener Josephinum ein und verleiht in diesem Rahmen zum ersten Mal in Erinnerung an die Ministerin die Ingrid-Leodolter-Medaille an Persönlichkeiten, die sich besonders um den Mutter-Kind-Pass verdient gemacht haben.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2024