Kurz und informativ

25.10.2023 | Politik

Uni-Ranking: ETH beste deutschsprachige Hochschule
Beim jährlichen „Times Higher Education Ranking“ verbesserte sich die Universität Wien um fünf Plätze und liegt nun auf Platz 119. Als zweitbeste österreichische Universitäten gelangten die Medizinischen Universitäten Graz und Wien auf die Plätze 201-250 (ab 201 wird in 50er Schritten gerankt) und rangieren nun nicht mehr in den Top 200. Die Medizinische Universität Innsbruck liegt aktuell auf einem Platz zwischen 251 und 300 (2022: 201-250). Bereits zum achten Mal geht Platz 1 des „Times-Rankings“ an die University of Oxford (Großbritannien), gefolgt von der Stanford University (USA) und dem Massachusetts Institute of Technology (USA). Unverändert auf Platz 11 als beste deutschsprachige Hochschule liegt die ETH Zürich.

England: rauchfrei bis 2030?
Bis 2030 sollen nur noch höchstens fünf Prozent der Erwachsenen in England zu einer Zigarette/E-Zigarette greifen, so sieht es ein aktueller Untersuchungsbericht vor. Dem Bericht zufolge sollte die Regierung noch radikaler vorgehen und der Kauf von Zigaretten auch erst mit 19 anstatt mit 18 Jahren möglich sein. Die Zahl der Raucher sinkt zwar kontinuierlich. 12,9 Prozent der Erwachsenen (6,4 Millionen) in Großbritannien waren im Jahr 2022 Raucher; zehn Jahre zuvor waren es noch 19,6 Prozent. Im April dieses Jahres hatte die Regierung ein Pilotprojekt angekündigt, im Zuge dessen eine Million Raucher ermutigt werden sollen, Zigaretten gegen E-Zigaretten zu tauschen. Diese Initiative zielt vor allem auf Erwachsene ab; bei Jugendlichen stellen E-Zigaretten oft eine Einstiegsdroge dar. Im Jahr 2022 dampften rund 15,5 Prozent der 16- bis 24-Jährigen; im Jahr zuvor waren es 11,1 Prozent gewesen.

500.000
Krankenhaus-Einweisungen pro Jahr in England stehen in Zusammenhang mit Rauchen.

Gibraltar: 508 Kilo Kokain beschlagnahmt
Die Beamten der Zollbehörde von Gibraltar haben 508 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Die Ware hat einen Marktwert von rund 30 Millionen Pfund Sterling (rund 35 Millionen Euro). Bei den beiden Aktionen gegen die Schmuggler Mitte September dieses Jahres handle es sich nach Aussagen der Behörden um einen „historischen Schlag“ gegen den internationalen Drogenhandel.

Australien: 662 Kilo Crystal Meth konfisziert
Insgesamt 662 Kilogramm Methamphetamin – versteckt in Paletten mit WC-Papierrollen – haben australische Zollbeamte in Melbourne entdeckt. Der Wert der Drogen liegt bei rund 560 Millionen australischen Dollar (rund 338 Millionen Euro). Die Ladung stammte aus Malaysia; vier Verdächtige aus China, Malaysia und Hongkong wurden festgenommen.

Cholera-Ausbruch im Sudan
Insgesamt vier bestätigte Cholera-Fälle, 16 Todesfälle sowie 264 weitere Fälle (Stand: 25. September) werden laut WHO aus dem Sudan gemeldet. Aufgrund des seit April 2023 herrschenden Bürgerkriegs wurden Hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat im Sudan vertrieben. In den Konfliktregionen seien laut WHO 70 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr in der Lage, Menschen zu behandeln.

Kostenübernahme Pflegeheim: VfGH hebt Regelung auf
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat eine Regelung über den Anspruch auf Kostenübernahme bei stationärer Pflege nach dem niederösterreichischen Sozialhilfegesetz als verfassungswidrig aufgehoben. Solche Kosten werden laut Sozialhilfegesetz vom Land nur dann übernommen, wenn der Antragsteller entweder vor der Aufnahme in ein Pflegeheim seinen Hauptwohnsitz in Niederösterreich hatte oder wenn dies nicht der Fall war zumindest seit sechs Monaten die Heimkosten aus eigenem Einkommen und Pflegegeld vollständig selbst getragen hat. Der VfGH hält dazu in seinem Erkenntnis fest, dass es zwar im rechtspolitischen Gestaltungsraum des zuständigen Landesgesetzgebers liege, die Gewährung von Sozialleistungen an den Hauptwohnsitz (oder Aufenthalt) im jeweiligen Land zu knüpfen. „Es verstößt jedoch gegen den Gleichheitsgrundsatz, Personen, die erst mit der Aufnahme in ein Pflegeheim den Hauptwohnsitz in Niederösterreich begründen, ausnahmslos von der Hilfe bei stationärer Pflege auszuschließen.“ Eine derartige Regelung erlaube es nämlich nicht, die Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen, „etwa dass eine stationäre Pflege in Niederösterreich nötig sein kann, um das Privat- und Familienleben aufrecht zu erhalten“. Anlass war die Beschwerde einer Tirolerin, die nach einem Schlaganfall in ein niederösterreichisches Pflegeheim überstellt worden war. Ihr Antrag auf Kostenübernahme wurde von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft und in der Folge vom Landesverwaltungsgericht abgewiesen.

Regierung beschließt Facharzt für Allgemeinmedizin
Anfang Oktober 2023 hat die Regierung eine Novelle des Ärztegesetzes, mit dem der Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin geschaffen wird, in Begutachtung geschickt. Mit der Novelle wird die rechtliche Grundlage für die Einführung des Sonderfachs Allgemein- und Familienmedizin geschaffen. Die fünfjährige Ausbildung soll mit 1. Juni 2026 starten.

Personen: Kornhäusl wird Landesrat
Der Internist Karlheinz Kornhäusl übernimmt das Gesundheitsressort des Landes Steiermark und folgt damit auf Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Kornhäusl war Obmann der Bundessektion Turnusärzte in der ÖÄK sowie stellvertretender Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte in der ÖÄK.

EU: strengere Grenzwerte für Nitrite in Lebensmitteln
Bei der Verwendung von Nitriten und Nitraten als Lebensmittelzusatzstoffe hat die EU-Kommission die Grenzwerte weiter gesenkt. Die bei der Herstellung entstehenden Nitrosamine konnten laut der Europäischen Lebensmittelbehörde Efsa in gepökeltem Fleisch, verarbeitetem Fisch, Bier und auch in anderen alkoholischen Getränken nachgewiesen werden. Fleisch und Fleischerzeugnisse stellten jedoch die wichtigste Lebensmittelgruppe dar, die zur Nitrosamin-Exposition beitrage. Die Lebensmittelunternehmen haben nun zwei Jahre Zeit für die Umsetzung der neuen Grenzwerte.

Deutschland: Ozempic®-Fälschungen im Handel
Im deutschen Großhandel sind Fälschungen von Ozempic® (Semaglutid) aufgetaucht. Laut dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) liegen bislang keine Erkenntnisse vor, dass die gefälschten Präparate in Österreich zu Patienten gelangt sind. Die besagten Produkte seien für den Export außerhalb der EU vorgesehen gewesen. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass sich gefälschte Medikamente auch in Österreich in den Vertriebsketten befinden. Der Original-Stift ist hellblau; die Fälschung dunkelblau.  Bei der Originalspritze ist der Injektionskopf am Ende der Spitze grau, bei der Fälschung blau. Laut einer Anzeige des Regierungspräsidiums Freiburg kamen 199 Packungen ursprünglich von einem österreichischen Großhändler und wurden Anfang September 2023 an einen Pharmahändler in Großbritannien geliefert. Dort wurden die Medikamente als Fälschungen erkannt.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2023