Editorial: Dr. med. Agnes M. Mühlgassner, MBA

12.04.2023 | Politik

Erkrankten zu Beginn der Corona-Pandemie bis zu 20 Prozent aller Betroffenen an einem Long COVID-Syndrom, liegt die Inzidenz aufgrund des milderen Verlaufs der Omikron-Variante bei rund zwei Prozent. Und obwohl Long COVID mehr als 200 mögliche Symptome haben kann, gibt es lediglich ein einziges sicheres Kriterium, das dafür spricht: die durchgemachte Infektion.

Neben den diagnostischen Unwägbarkeiten stellt die Prognose die nächste dar – orientiert sie sich doch an Wahrscheinlichkeiten. Hier spielt psychischer Stress vor einer COVID 19-Infektion eine entscheidende Rolle. Wissenschafter der Universität Innsbruck untersuchten dafür in einer aktuellen Studie den Einfluss von mehr als 200 Variablen. Ergebnis: Psychischer Stress vor einer Infektion ist der stärkste Risikofaktor dafür, ob die psychischen Beschwerden nach einer Erkrankung weiterhin bestehen.

Bei der Forschung über die Theorien zur Pathophysiologie von Long COVID wiederum gibt es zumindest Anhaltspunkte. Alle Details zu den Schwierigkeiten bei der Prognose und Diagnose, zur Innsbrucker Studie sowie den Theorien zur Pathophysiologie gibt es in dieser ÖÄZ ab Seite 18.

Herzlichst,
Dr. med. Agnes M. Mühlgassner, MBA

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 7 / 10.04.2023