DFP-Literaturstudium in der ÖÄZ: 800.000-mal gepunktet

25.06.2023 | Politik

Aktuell sind es bereits mehr als 800.000 Fortbildungspunkte, die Ärztinnen und Ärzte im Rahmen des DFP-Literaturstudiums in der ÖÄZ erworben haben. Dieses richtungsweisende Modell hatte auch international Vorbildwirkung. Mit dem „State of the Art kompakt“ erweitert die ÖÄZ ihr Fortbildungs-Portfolio.

Agnes M. Mühlgassner

Mit dieser Ausgabe startet in der ÖÄZ ein neues Fortbildungsformat. Medizin auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft im neuen Format „State of the Art kompakt“ – bietet Fortbildung kurz und knapp zusammengefasst. Fortbildungspunkte inklusive.

Begonnen hat alles im Jahr 2001 mit exakt 370 Teilnehmern, die das Literaturstudium zum Thema „Adipositas“ in der „Österreichischen Ärztezeitung“ absolviert haben. Erstmals war es möglich, nach dem Studium eines approbierten „State of the Art“-Beitrages und der Beantwortung von Fragen Fortbildungspunkte im Rahmen des Diplom-Fortbildungs-Programms (DFP) der Österreichischen Ärztekammer zu erwerben. Schon beim zweiten Beitrag, der in dieser Rubrik veröffentlicht wurde, verdoppelte sich die Teilnehmerzahl.

Die Erfolgsstory „DFP-Literaturstudium“ in der ÖÄZ nimmt ihren Lauf. Bald zum fixen Bestandteil der ÖÄZ geworden, gehen die Teilnehmerzahlen kontinuierlich nach oben: Im Jahr 2012 etwa werden zu Spitzenzeiten mehr als 1.000 Ärztinnen und Ärzte registriert, die einen Fortbildungsartikel absolvieren. 2016 werden bei einzelnen Beiträgen mehr als 4.000 Teilnehmer registriert: „Diäten“, „Auswirkungen von Sport auf die Gesundheit“, „Primärprävention Schlaganfall“ und „Masern“. Übrigens: Bis heute unangefochtener Spitzenreiter mit exakt 4.771 Teilnehmern ist der Beitrag zum Thema „Diäten“.

Ein weiteres Highlight gab es im Jahr 2022: Die fünf besten DFPs – diejenigen mit den meisten Teilnehmern – sind in der ÖÄZ erschienen. Die Themen: „Hypertonie und Typ 2-Diabetes bei chronischer Nierenerkrankung“; „Arterielle Hypertonie“; „Stürze: ein Symptom, viele Ursachen“; „Der geriatrische Patient“ und „Psoriasis vulgaris“.

Die Zahl der insgesamt erworbenen Fortbildungspunkte stieg im Lauf der Jahre rasant. So waren es im Jahr 2015 bereits mehr als 250.000 Punkte, die via ÖÄZ absolviert wurden – eine Verdoppelung innerhalb von sieben Jahren. 2017 waren es 400.000 DFP-Punkte. Ab dem Jahr 2020 schließlich – beim Stand von 500.000 Punkten – erhöhte sich die Zahl jährlich um 100.000 Punkte auf 600.000 im Jahr 2021 und 700.000 im Jahr 2022. Und vor kurzem wurde die 800.000er-Marke überschritten.

Eine der zentralen Voraussetzungen für diese Entwicklung war E-Learning, das seit dem Jahr 2001 möglich ist: die Weichen dafür hat die Österreichische Akademie der Ärzte im Jahr 2001 gestellt. E-Learning bildet seither einen wesentlichen Bestandteil und wurde in der Fortbildungssystematik entsprechend berücksichtigt. Laufend wird an internationale Standards angepasst, die Punktezahl entsprechend adaptiert. Ab 2006 können Fortbildungspunkte durch den Besuch von Veranstaltung, via E-Learning, DFP-Literaturstudium und Qualitätszirkel erworben werden. Auch die Fortbildung selbst wird immer individueller: Ab Mai 2007 erhält jeder Arzt unter meindfp.at sein eigenes Fortbildungskonto für die vollständige und lückenlose Dokumentation: Alle erworbenen Fortbildungspunkte werden automatisch elektronisch gebucht.

Auch international Vorreiter

Das richtungweisende Modell DFP hatte auch international Vorbildwirkung. Als die beiden deutschen Landesärztekammern Baden-Württemberg und Nordrhein 1998 beschlossen, das DFP der ÖÄK zu übernehmen, wurden in Österreich bereits die ersten DFP-Diplome überreicht. Nicht nur das: Als die American Medical Association im Jahr 2001 eine Arbeitsgruppe einsetzte, die sich mit der Entwicklung einer Internet-Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte befassen sollte, konnte das DFP in Österreich schon online absolviert werden. Bei der Einführung von E-Learning in den USA war DFP online in Österreich schon zwei Jahre lang möglich.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 12 / 25.06.2023