BKAÄ-Enquete am 10. Mai 2023: Arbeits­platz Spital

26.04.2023 | Aktuelles aus der ÖÄK

Wie wol­len die jun­gen Ärzte in Zukunft im Spi­tal arbei­ten? Die­ser Frage geht die Bun­des­ku­rie für ange­stellte Ärzte der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer bei einer hoch­ka­rä­tig besetz­ten Enquete am Mitt­woch, 10. Mai 2023, am Medi­zi­ni­schen Cam­pus in Linz nach. Die Teil­nahme an der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung, ist kos­ten­frei und das Publi­kum kann auch aktiv mitwirken.

Thors­ten Medwedeff

„Die Poli­tik muss end­lich begin­nen, den Jun­gen zuzu­hö­ren und zu berück­sich­ti­gen, wie der ärzt­li­che Nach­wuchs jetzt und künf­tig im Spi­tal arbei­ten möchte. Wir ste­hen als Stan­des­ver­tre­tung gerne als Ver­mitt­ler zur Ver­fü­gung – denn wir hören immer genau hin und wol­len dies auch mit der Enquete in Linz unter­strei­chen“, betont Harald Mayer, Bun­des­ku­ri­en­ob­mann der ange­stell­ten Ärzte und Vize­prä­si­dent der ÖÄK.

Die Fra­gen, die sich eine Exper­ten­runde aus Gesund­heits­po­li­tik, Zukunfts­for­schung, Bil­dungs­po­li­tik und Medi­zin am 10. Mai (med­L­OFT der JKU, ab 17:30 Uhr) stellt und dis­ku­tie­ren wird, sind viel­fäl­tig: Wel­che Vor­stel­lun­gen vom Arzt­sein und von den Arbeits­be­din­gun­gen haben die Jun­gen? Wie geht es ihnen im Span­nungs­feld zwi­schen dro­hen­dem Ärz­te­man­gel, aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen sowie Chan­cen im öster­rei­chi­schen Gesund­heits­sys­tem in Kom­bi­na­tion mit dem Wunsch nach fle­xi­ble­ren Arbeits­zeit­mo­del­len, einer hoch­qua­li­ta­ti­ven Aus­bil­dung und nach einer bes­se­ren Ent­loh­nung? „Mit Events wie die­sen wol­len wir zei­gen, dass wir daran inter­es­siert sind, akute Pro­bleme anzu­spre­chen und den ärzt­li­chen Nach­wuchs pro­ak­tiv mit ein­zu­be­zie­hen, damit wir genau dort anset­zen kön­nen, wo es wirk­lich drückt. Ich möchte daher ins­be­son­dere junge Ärzte, aber auch Medi­zin­stu­den­ten, dazu ein­la­den, teil­zu­neh­men und sich an der Dis­kus­sion zu betei­li­gen“, sagt Mayer.

Arbeits­be­din­gun­gen und ‑qua­li­tät im Gesundheitswesen

Rein­hold Popp, Zukunfts­for­scher von der Sig­mund Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät Wien (SFU) wird einige pro­spek­ti­ven The­sen zur zukünf­ti­gen Ent­wick­lung der Arbeits­be­din­gun­gen und der Arbeits­qua­li­tät im öster­rei­chi­schen Gesund­heits­we­sen – mit beson­de­rer Berück­sich­ti­gung des kom­ple­xen Arbeits­plat­zes Spi­tal – zur Dis­kus­sion stel­len: „Dabei werde ich spe­zi­ell auch auf die Mensch-Tech­nik-Bezie­hung in medi­zi­ni­schen Hand­lungs­sys­te­men ein­ge­hen“, erklärt der Lei­ter des Insti­tute for Futures Rese­arch in Human Sci­en­ces an der SFU.

In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­ons­runde mit Popp, Bernd Lam­precht, stell­ver­tre­ten­der Dekan Lehre und Stu­die­rende (Medi­zi­ni­sche Fakul­tät, Johan­nes Kep­ler Uni­ver­si­tät Linz) sowie Pri­mar­ärz­te­ver­tre­ter und Hoch­schul­re­fe­rent der Ärz­te­kam­mer Ober­ös­ter­reich, Michael Sache­rer, Prä­si­dent der Ärz­te­kam­mer Stei­er­mark, Cor­ne­lia Sit­ter, Refe­ren­tin des ÖÄK-Refe­rats für Jung­me­di­zi­ne­rin­nen und Jung­me­di­zi­ner, sowie Nicole Brun­ner, Vor­sit­zen­der der ÖH-Med Wien, wird es um die zen­tra­len und kon­kre­ten Punkte der Rah­men­be­din­gun­gen für das Arbei­ten im Spi­tal gehen – jetzt und in Zukunft.

„Ganz weit oben steht heut­zu­tage die opti­male Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf und grund­sätz­lich das Thema Arbeits­zeit – Voll­zeit- und Teil­zeit­mo­delle, die bes­sere Plan­bar­keit von Diens­ten, aber natür­lich auch eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­tige Aus­bil­dung. Dazu gehört gleich­zei­tig auch eine drin­gend nötige Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung des Arzt­be­rufs – denn viel zu viel Zeit geht lei­der immer noch für büro­kra­ti­sche Auf­ga­ben und Doku­men­ta­ti­ons­tä­tig­kei­ten drauf“, fasst Cor­ne­lia Sit­ter zusam­men und ergänzt: „Was wir uns noch wün­schen, ist mehr Zeit für unsere Pati­en­ten. Wir wol­len mehr Zeit für das haben, wofür wir stu­diert haben, näm­lich Arzt zu sein. Was wir uns als Ärzte außer­dem wün­schen und wor­auf wir gro­ßen Wert legen, ist der gegen­sei­tige, respekt­volle Umgang zwi­schen Arzt und Pati­ent, aber auch eine gegen­sei­tig wert­schät­zende, inter­dis­zi­pli­näre Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Berufs­grup­pen im Spi­tal, etwa mit den Pfle­ge­kräf­ten oder den Heb­am­men, um nur zwei ganz wich­tige Part­ner im Spi­tals­be­trieb zu nen­nen.“ Wei­tere zen­trale Punkte wer­den das Thema „Aus­bil­dung“ und die Dis­kus­sion rund um die Anzahl der Medi­zin-Stu­di­en­plätze und die Eva­lu­ie­rung und mög­li­che Reform des Auf­nah­me­ver­fah­rens MedAT sein. Wäh­rend der Ver­an­stal­tung wird es den Teil­neh­mern mög­lich sein, live mit dem Mobil-Tele­fon bei einer Online-Umfrage mit­zu­ma­chen, deren Ergeb­nisse in die Dis­kus­sion direkt mit einfließen.

BKAÄ-Enquete „Arbeits­platz Spi­tal – wie die Jun­gen künf­tig arbei­ten wol­len“, (Mitt­woch, 10. Mai 2023, JKU med­L­OFT, Medi­zi­ni­scher Cam­pus Linz, MED Cam­pus I, Gebäude ADM, 9. OG, Kran­ken­haus­straße 5, 4020 Linz)

Es refe­rie­ren und diskutieren:

– Bernd Lam­precht, stell­ver­tre­ten­der Dekan Lehre und Stu­die­rende (Medi­zi­ni­sche Fakul­tät, Johan­nes Kep­ler Uni­ver­si­tät Linz) sowie Pri­mar­ärz­te­ver­tre­ter und Hoch­schul­re­fe­rent der Ärz­te­kam­mer Oberösterreich
– Rein­hold Popp, Zukunfts­for­scher, Lei­ter des Insti­tute for Futures Rese­arch in Human Sci­en­ces, Sig­mund Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät in Wien (SFU)
– Michael Sache­rer, Prä­si­dent der Ärz­te­kam­mer Stei­er­mark und Lei­ter des Refe­rats für Jung­me­di­zi­ne­rin­nen und Jung­me­di­zi­ner der Öster­rei­chi­schen Ärztekammer
– Cor­ne­lia Sit­ter, Tur­nus­ärz­tin in Steyr und Refe­ren­tin des Refe­rats für Jung­me­di­zi­ne­rin­nen und Jung­me­di­zi­ner der Öster­rei­chi­schen Ärztekammer
– Nicole Sophie Brun­ner, Vor­sit­zende der ÖH-Med Wien

Die Teil­nahme ist kos­ten­frei, auch eine Kin­der­be­treu­ung (für Kin­der ab 4 Jah­ren; für Jün­gere in Beglei­tung) wird ange­bo­ten. Um Anmel­dung (auch für die Kin­der­be­treu­ung) wird gebe­ten unter: pressestelle@aerztekammer.at.

BKAÄ-Enquete

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 8 /​25.04.2023