Kurz und informativ

25.11.2022 | Politik

Ver­gleich im US-Opioid-Streit
In den USA haben die gro­ßen Apo­the­ken­ket­ten CVS und Wal­greens im Rechts­streit bezüg­lich ihrer angeb­li­chen Mit­schuld an der Opioid-Krise einem Ver­gleich zuge­stimmt: CVS zahlt dem­nach 5,3 Mil­li­ar­den US-Dol­lar und Wal­greens 5,0 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Den Kon­zer­nen wird vor­ge­wor­fen, den Opioid-Miss­brauch durch man­gelnde Kon­trolle beim Han­del mit Schmerz­mit­teln ver­schärft zu haben. Der Ver­gleichs­ent­wurf ent­hält kein Schuld­ge­ständ­nis der Unter­neh­men; sie wie­sen die Vor­würfe zurück.

Mil­li­ar­den­hilfe für deut­sche Krankenhäuser
Ange­sichts von Infla­tion und hohen Ener­gie­kos­ten sol­len Kran­ken­häu­ser, Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen in Deutsch­land bis zu acht Mil­li­ar­den Euro aus dem Wirt­schafts­sta­bi­li­sie­rungs­fonds bekom­men. Das hat der deut­sche Gesund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach zuletzt in Aus­sicht gestellt. Die­ser Fonds wurde mit ins­ge­samt bis zu 200 Mil­li­ar­den Euro aus­ge­stat­tet. Damit soll u.a. die geplante Gas­preis­bremse finan­ziert werden.

14
Ton­nen Lebens­mit­tel (Han­dels­wert rund 327.000 Euro) wur­den in Ita­lien wegen einer Kon­ta­mi­na­tion mit Lis­te­rien beschlagnahmt.

12.045
Weg­un­fälle ver­zeich­nete die AUVA im Jahr 2021. Ver­kehrs­un­fälle stel­len mit rund 58 Pro­zent den größ­ten Anteil dar.

Anti­de­pres­siva-Ver­kauf in Russ­land gestiegen
Seit Beginn die­ses Jah­res wur­den in Russ­land deut­lich mehr Anti­de­pres­siva gekauft als im Vor­jahr. So wur­den dafür bis Ende Sep­tem­ber 2022 fünf Mil­li­ar­den Rubel (80 Mil­lio­nen Euro) aus­ge­ge­ben. Der Anstieg bei den Packun­gen liegt bei 48 Pro­zent, bei den Aus­ga­ben bei 70 Pro­zent. In Mos­kau, St. Peters­burg und dem Mos­kauer Umland ist der Ver­brauch pro Kopf am höchs­ten. Auch der Kon­sum von Beru­hi­gungs­mit­teln ist deut­lich gestiegen.

Emis­sio­nen in der EU um fünf Pro­zent gestiegen
Nach­dem die Pan­de­mie-bedingt gedämpfte wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung wie­der vor­an­geht, sind in der EU die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen im Jahr 2021 erst­mals wie­der gestie­gen: um schät­zungs­weise fünf Pro­zent im Ver­gleich zu 2020. Das geht aus einem Bericht der Euro­pean Envi­ron­ment Agency (EEA) her­vor. Den­noch lagen die Emis­sio­nen etwa sechs Pro­zent unter dem Niveau von 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pan­de­mie. Von 1990 bis 2020 sind die Emis­sio­nen in der EU ins­ge­samt um 32 Pro­zent gesun­ken; damit wurde das für 2020 aus­ge­ge­bene Kli­ma­ziel einer Ver­rin-gerung um 20 Pro­zent erreicht. Um das für 2030 gesetzte Ziel einer Ver­rin­ge­rung um 55 Pro­zent zu erfül­len, müss­ten die Emis­sio­nen um 134 Mil­lio­nen Ton­nen CO2-Äqui-valente pro Jahr sinken.

Tuber­ku­lose-bedingte Todes­fälle im Steigen
Inner­halb von zwei Jah­ren ist die Zahl der Todes­fälle durch Tuber­ku­lose welt­weit um 14 Pro­zent gestie­gen. 2021 sind schät­zungs­weise 1,6 Mil­lio­nen Men­schen daran gestor­ben, 2019 waren es 1,4 Mil­lio­nen, so der Tuber­ku­lose-Bericht der WHO. Der Anstieg bedeu­tet dem­nach eine Trend­um­kehr: Zwi­schen 2005 und 2019 war die Zahl der Tuber­ku­lose-beding­ten Todes­fälle gesun­ken. Die Zahl der Neu­erkran­kun­gen pro 100.000 Ein­woh­ner stieg 2021 im Ver­gleich zum Vor­jahr um 3,6 Pro­zent, nach­dem sie in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren fast jedes Jahr um etwa zwei Pro­zent gesun­ken war. Außer­dem spra­chen 2021 rund 450.000 Infi­zierte nicht auf Rif­am­pi­cin an; drei Pro­zent mehr als im Jahr davor. Der Anstieg wird u.a. auf die Corona-Pan­de­mie zurück­ge­führt; der Ukraine-Krieg sowie Kon­flikte in Afrika und im Mitt­le­ren Osten könn­ten nach Ein­schät­zung der WHO die Situa­tion wei­ter verschärfen.

Not­lage in Paki­stan durch Überschwemmungen
Nach den ver­hee­ren­den Über­schwem­mun­gen in den ver­gan­ge­nen Mona­ten benö­ti­gen laut WHO in Paki­stan acht Mil­lio­nen Men­schen medi­zi­ni­sche Hilfe. Offi­zi­el­len Anga­ben zufolge ver­star­ben dabei 1.600 Per­so­nen. Häu­ser, Stra­ßen und Kran­ken­häu­ser wur­den zer­stört; wei­ters brei­ten sich Mala­ria, Den­gue-Fie­ber und Masern aus. Allein von Juli bis Anfang Okto­ber die­ses Jah­res wur­den 540.000 Mala­ria-Fälle gemeldet.

Gene­ral­streik in bel­gi­schen Krankenhäusern
In Bel­gien gab es zuletzt einen Gene­ral­streik – unter ande­rem in Kran­ken­häu­sern, auf Flug­hä­fen und im Bahn­ver­kehr. Die Gewerk­schaf­ten wol­len damit wei­tere Maß­nah­men gegen die gestie­ge­nen Lebens­hal­tungs­preise und Ener­gie­kos­ten errei­chen. In vie­len Kran­ken­häu­sern in den Regio­nen Brüs­sel und Wal­lo­nie wurde wegen kri­ti­scher Arbeits­be­din­gun­gen gestreikt.

Cho­lera im Liba­non brei­tet sich aus
Im Liba­non sind mitt­ler­weile alle Lan­des­teile von Cho­lera-Fäl­len betrof­fen: Aktu­ell gibt es mehr als 380 bestä­tigte Infek­tio­nen, mehr als 1.400 Ver­dachts­fälle und 17 Todes­fälle. Anfang Okto­ber die­ses Jah­res wur­den erst­mals nach drei Jahr­zehn­ten wie­der Fälle gemel­det. Ein­ge­schleppt wurde die Cho­lera ver­mut­lich aus Syrien, wo es rund 20.000 Ver­dachts­fälle gibt.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 22 /​25.11.2022