Kurz und informativ

26.10.2022 | Politik

2021/2022: bisher schwerste Vogelgrippe-Epidemie
Mit knapp 2.500 Ausbrüchen in Geflügelzuchtbetrieben gab es in der Saison 2021/22 die schwerste jemals registrierte Vogelgrippe-Epidemie in Europa. Rund 48 Millionen Tiere wurden gekeult; mehr als 3.500 Fälle gab es bei Wildvögeln, bei anderweitig gehaltenen Tiere wie etwa in Zoos fast 190 Fälle. Auch die geografische Ausdehnung ist einmalig: 37 europäische Länder sind betroffen. In Europa ist es in den letzten Jahren zu keiner Übertragung solcher Viren auf den Menschen bekommen. In Österreich wurde laut AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) noch nie eine solche Infektion nachgewiesen.

Deutschland: neue COVID-Regeln
Mit Anfang Oktober sind in Deutschland neuerlich Maßnahmen gegen COVID in Kraft getreten. Während etwa in Fernzügen und Fernbussen ab sofort FFP2-Maskenpflicht statt Mund-Nasen-Schutz gilt, werden die Regeln in Flugzeugen aufgehoben. Bundesweit müssen FFP2-Masken nun auch in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen getragen werden. Beim Betreten von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen muss außerdem ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Beschäftigte dieser Einrichtungen müssen sich mehrmals pro Woche testen lassen. Die Neuregelungen hatten Bund und Länder über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, weil die bislang gültigen COVID-Regeln mit Ende September ausgelaufen wären. Zusätzlich wurde festgelegt, dass die Bundesländer selbst strengere Maßnahmen verordnen können.

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Milliarden US-Dollar hat die US-Regierung im privaten und öffentlichen Sektor gesammelt, um bis 2030 den Hunger in den USA zu beenden.

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Menschen sind in Haiti vor kurzem an Cholera verstorben, nachdem es zuvor knapp drei Jahre lang keinen Fall gab.

Todesfälle durch indischen Hustensaft
Mehr als 60 Todesfälle bei Kleinkindern im westafrikanischen Gambia könnten in Zusammenhang mit Hustensaft aus Indien stehen. Daher prüft Indien nun Proben von Produkten des dort ansässigen Arzneimittelherstellers Maiden Pharmaceuticals. Laut WHO hätten Laboranalysen von vier Maiden-Hustensäften „inakzeptable“ und toxische Mengen an Diethylenglykol und Ethylenglykol bestätigt, die zu akuten Nierenschäden führen können. Nun wurden Proben der gleichen Charge zur Untersuchung an ein indisches Bundeslabor geschickt. Die beiden Substanzen werden u.a. in Frostschutzmitteln verwendet, aber auch als billigere Alternative in einigen pharmazeutischen Produkten.

Steiermark: KAGes bietet Auszubildenden Verpflegung
Um die Ausbildung in den Gesundheitsberufen attraktiver zu machen, bietet die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) ihren Auszubildenden kostenlose Verpflegung in den Spitälern (Frühstück, Jause, Mittag- und Abendessen) an. Medizinstudenten im Klinisch Praktischen Jahr (KPJ), Famulanten, Volontäre, FH-Studierende eines Gesundheitsstudienganges, Auszubildende der Schulen für Gesundheits-und Krankenpflege und für medizinische Assistenzberufe sowie Personen, die im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres oder im Zuge des Projektes „Helfende Hände“ tätig sind, können sich damit bis zu 150 Euro im Monat ersparen.

Physik-Nobelpreis für Anton Zeilinger
Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht an den österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger. Der an der Universität Wien emeritierte Professor wird gemeinsam mit dem französischen Physiker Alain Aspect und dem US-amerikanischen Physiker John F. Clauser für Pionierarbeiten in der Quanteninformation und Experimente mit verschränkten Photonen geehrt. Die drei Physiker hätten den von Albert Einstein als „spukhafte Fernwirkung“ bezeichneten quantenphysikalischen Zustand aus der Theorie in die Praxis gebracht, so die Begründung des Nobelpreis-Komitees.

Uganda: Zahl der Ebola-Fälle steigt
In Uganda wurden zuletzt 58 bestätigte Ebola-Infektionen und 19 Todesfälle gemeldet. Dabei konnte bei einem 24-jährigen Verstorbenen das relativ seltene und aggressive Sudan-Ebola-Virus nachgewiesen werden. Für die am stärksten betroffenen Distrikte Mubende und Kassanda im Zentrum des Landes

Pakistan: Gesundheitskatastrophe droht
Nach den massiven Regenfällen in Pakistan im Juni dieses Jahres warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Zwischendurch stand rund ein Drittel des Landes unter Wasser; mehr als 33 Millionen Menschen sind betroffen. Allein in der besonders betroffenen Region Sindh mussten laut Gesundheitsbehörden seit Juli dieses Jahres 3,5 Millionen Menschen wegen Malaria, Cholera oder Dengue-Fieber behandelt werden. Krankenhäuser sind zerstört, das Trinkwasser ist verseucht und Millionen Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2022