Kurz und informativ

11.10.2022 | Politik

Lon­don: Polio-Boos­ter für Kinder
Rund eine Mil­lion Kin­der in Lon­don soll eine Polio-Auf­fri­schungs­imp­fung erhal­ten. Den Mit­tei­lun­gen des bri­ti­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums zufolge wird dies allen Kin­dern zwi­schen einem und neun Jah­ren emp­foh­len. Grund für diese Maß­nahme ist die Tat­sa­che, dass der Polio-Erre­ger in meh­re­ren Klär­an­la­gen der bri­ti­schen Haupt­stadt nach­ge­wie­sen wurde. Laut WHO liegt die Polio-Impf­rate in Lon­don bei knapp 87 Pro­zent und ist damit gerin­ger als im übri­gen Land.

Ebola-Aus­bruch in Uganda
In Uganda wur­den kürz­lich ein Ebola-Todes­fall und meh­rere Ver­dachts­fälle gemel­det. Bei dem 24-jäh­ri­gen Ver­stor­be­nen wurde das rela­tiv sel­tene Sudan-Ebo­la­vi­rus nach­ge­wie­sen – laut WHO neben dem Zaire-Virus eine der aggres­sivs­ten Vari­an­ten. Erst im ver­gan­ge­nen Monat hatte der benach­barte Kongo neu­er­lich einen Ebola-Aus­bruch gemeldet.

Wien: Vor­merk­sys­tem für Affenpocken-Impfung
In Wien ist das zen­trale Vor­merk­sys­tem für die Affen­po­cken­imp­fung (www.impfservice.wien/affenpocken) online; die Buchung der Impf­ter­mine ist seit 14. Sep­tem­ber frei­ge­schal­tet. Auf­grund der Knapp­heit des Impf­stoffs kön­nen vor­erst nur Risi­ko­grup­pen geimpft wer­den. Der­zeit sind mehr als 2.500 Per­so­nen für die vor­beu­gende Imp­fung vor­ge­merkt. Erst kürz­lich wur­den 1.200 wei­tere Impf­ter­mine frei­ge­schal­tet. Auch in Nie­der­ös­ter­reich, Ober­ös­ter­reich, Tirol und Vor­arl­berg kön­nen Per­so­nen der Risi­ko­gruppe bereits vor­sorg­lich geimpft werden.

New York: Kata­stro­phen-Alarm wegen Polio
In New York hat Gou­ver­neu­rin Kathy Hochul den Kata­stro­phen-Fall aus­ge­ru­fen, weil in Abwas­ser­pro­ben von vier Stadt­be­zir­ken Polio-Viren nach­ge­wie­sen wur­den. Unge­impfte Bewoh­ner wur­den auf­ge­ru­fen, sich immu­ni­sie­ren zu las­sen. Erst im Juli die­ses Jah­res war Polio im US-Bun­des­staat New York erst­mals seit fast zehn Jah­ren dia­gnos­ti­ziert worden.

751.680
Dosen des COVID-Impf­stof­fes, der sich auch gegen Omi­kron BA.4/BA.5 rich­tet, sind nun in Öster­reich vorrätig.

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Cho­lera-Todes­fälle wur­den in Syrien zuletzt regis­triert; ins­ge­samt gab es mehr als 50 gemel­dete Fälle.

Sig­mund-Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät: Aus für Medizinstudium?
Wegen zahl­rei­cher Qua­li­täts­män­gel emp­fiehlt ein von der Agen­tur für Qua­li­täts­si­che­rung und Akkre­di­tie­rung Aus­tria (AQ Aus­tria) erstell­tes Gut­ach­ten, die Akkre­di­tie­rung der Sig­mund-Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät (SFU) für das Mas­ter­stu­dium Medi­zin in Wien zu wider­ru­fen. Die Män­gel seien inner­halb der gesetz­lich vor­ge­se­he­nen Frist von zwei Jah­ren „nicht beheb­bar“, heißt es im Gut­ach­ten. Grund sind „große Abwei­chun­gen von natio­nal und inter­na­tio­nal übli­chen Stan­dards“: Es gebe zu wenig Per­so­nal; wei­ters sei eine adäquate For­schungs­leis­tung bei 120 Qua­drat­me­tern Labor­flä­che, die zusätz­lich für die Lehre genutzt wer­den, nicht mög­lich. Auch finde durch das Feh­len eines eige­nen Uni-Kli­ni­kums der kli­ni­sche Unter­richt zu spät statt und ins­ge­samt auch zu wenig. Dar­über hin­aus sei wegen der Viel­zahl koope­rie­ren­der Kli­ni­ken ein ein­heit­li­cher Aus­bil­dungs­stan­dard „kaum zu errei­chen“. Gene­rell orten die Gut­ach­ter über die gesamte SFU Abwei­chun­gen von den gefor­der­ten Stan­dards für Ent­wick­lungs­plan und Qua­li­täts­ma­nage­ment und emp­feh­len für die Re-Akkre­di­tie­rung 51 Auf­la­gen. Die SFU hatte bis Anfang Okto­ber 2022 Zeit für die Stel­lung­nahme; sie kann die Ent­schei­dung beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt beein­spru­chen. Die end­gül­tige Ent­schei­dung fällt vor­aus­sicht­lich Mitte Novem­ber 2022.

Deutsch­land: Regie­rung för­dert nasa­len Corona-Impfstoff
Die deut­sche Regie­rung för­dert im Rah­men des Pro­jekts „Zell-Trans“ die Ent­wick­lung eines nasa­len Impf­stoffs gegen Corona. Für das Pro­jekt an der Uni­ver­si­täts­kli­nik Mün­chen wer­den dem­nach knapp 1,7 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung gestellt. Ziel ist es, dass Corona-Viren im Nasen-Rachen­raum bekämpft wer­den und die Imp­fung so nicht nur vor einer sym­pto­ma­ti­schen Erkran­kung schützt, son­dern auch vor einer Infektion.

Bekämp­fung von AIDS, Mala­ria und Tbc

Nach­dem die Behand­lungs- und Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men von AIDS, Mala­ria und Tbc durch die Corona-Pan­de­mie im Jahr 2020 zum ers­ten Mal seit 20 Jah­ren zurück­ge­gan­gen waren, konn­ten 2021 wie­der mehr Men­schen erreicht wer­den. Das zeigt der Bericht des Glo­ba­len Fonds zur Bekämp­fung von AIDS, Tuber­ku­lose und Mala­ria. Dem­nach stieg die Zahl der Tbc-Behand­lun­gen nach einem Tief von 4,5 Mil­lio­nen 2020 auf 5,3 Mil­lio­nen 2021; sie liegt damit aber immer noch unter den 5,5 Mil­lio­nen Behand­lun­gen vor der Pan­de­mie. Die Mala­ria- und AIDS-Pro­gramme haben das Niveau von 2019 zwar über­trof­fen; vom Ziel, diese bei­den Erkran­kun­gen bis 2030 zu besie­gen, ist man aber immer noch weit ent­fernt. Für die kom­men­den drei Jahre haben ver­schie­dene Regie­run­gen und der Pri­vat­sek­tor bereits rund 14 Mil­li­ar­den US-Dol­lar (rund 14 Mil­li­ar­den Euro) dem Fonds zugesagt.

Herbst­emp­fang der ÖÄK und der Ärz­te­kam­mer Wien 2022
Beim Herbst­emp­fang 2022 der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer und der Wie­ner Ärz­te­kam­mer konnte ÖÄK-Prä­si­dent Johan­nes Stein­hart zahl­rei­che Ver­tre­ter der Poli­tik sowie aus dem Gesund­heits- und Medi­en­be­reich begrüßen.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 19 /​10.10.2022