Kurz und informativ

25.04.2022 | Politik

Barcelona: Rauchverbot auf Stränden
Ab 1. Juli 2022 ist an allen Stränden von Barcelona Rauchen untersagt. Ziel sei es, nicht nur eine gesündere Umwelt zu erhalten und Passivraucher zu schützen, sondern auch Abfall zu vermeiden. „Zigarettenstummel sind ein bedeutendes Umweltproblem“, erklärte der zuständige Stadtrat Eloi Badia. Nachdem im Vorjahr schon versuchsweise an einigen Stränden ein Rauchverbot eingeführt wurde, gilt dies nun an allen zehn Stränden von Barcelona mit einer Gesamtlänge von rund zehn Kilometern. Rauchern droht künftig eine Geldstrafe in der Höhe von rund 30 Euro.

Kolumbien: 2,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt
Kolumbianische Streitkräfte haben mit Unterstützung der US-amerikanischen Drug Enforcement Administration im Süden des Landes ein Drogenlabor der Guerilla-­Organisation ELN ausgehoben. Insgesamt wurden knapp 2,5 Tonnen Kokain und mehr als 800 Kilogramm Koka-Paste sichergestellt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Drogenlabor umfasste Felder mit mehr als 1.000 Koka-Sträuchen sowie Chemikalien zur Herstellung von Drogen. Das Kokain sollte über den Pazifik verschifft und ­mexikanischen ­Drogenkartellen übergeben werden.

3,5
Tonnen Kokain hat die spanische Polizei im Zuge von Razzien in verschiedenen Städten beschlagnahmt. Das Kokain hat einen Handelswert von mehr als 100 Millionen Euro.

„Telefonische Krankschreibung“ bis 31. Mai 2022 verlängert
Die Möglichkeit, Arbeitsunfähigkeitsmeldungen bei der ÖGK auf Basis einer telemedizinischen Konsultation auszustellen, wurde nochmals verlängert und ist bis 31. Mai 2022 möglich. Alle Vertragsärzte erhalten ein diesbezügliches Schreiben der ÖGK sowie über die Vorgangsweise bei COVID-19-Verdachtsfällen. Die Festlegungen zur „telefonischen Krankmeldung“ gelten auch für den Bereich der BVAEB und der SVS.

Corona: Sammelboxen für FFP2-Masken geplant
Die von der Vorarlberger Grabher-Group GmbH produzierten FFP2-Masken sollen künftig nach der Verwendung gesammelt und recycelt werden. Demnach soll es österreich­weit entsprechende Sammelboxen geben. Ziel ist das Recycling für neue ­Produkte, das in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Borealis, einer OMV-Tochter, erfolgen soll. Die vom ­Vorarlberger ­Unternehmen hergestellten Masken bestehen laut den Angaben aus vollständig recycelbaren Meltblown-Polypropylen. Nach dem Sortieren, Waschen, ­Sterilisieren und Trocknen kann das Material als Füllung für Kissen und für Ölabsorptionsanwendungen zum Einsatz kommen. Ebenso wird derzeit ein Verfahren entwickelt, im Zuge dessen die Masken zu Granulat ­verarbeitet werden, das wiederum im Meltblown-Verfahren zu absorbierenden Textilien weiterverarbeitet werden kann. Das recycelte Gewebe kann zum Binden von Öl – etwa nach einem Unfall – oder von anderen Flüssigkeiten verwendet werden.

Afrika: hohe Dunkelziffer bei Corona-Infektionen
Aktuellen Analysen der WHO zufolge haben bereits mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Afrika nach Kontakt mit dem Corona-Virus einen gewissen Grad an Immunität erworben. Das erklärte die Regionaldirektorin der WHO für Afrika, Matshidiso Moeti. Unter Hinweis auf eine noch nicht veröffentlichte WHO-Studie sagt sie, dass die tatsächlichen Infektionszahlen 97 Mal höher liegen könnten als die Zahl der registrierten Fälle. Demnach wurden in Afrika bisher rund 11,5 Millionen Infektionen mit dem Corona-Virus registriert; 250.000 davon waren tödlich. Da Jüngere oft keine oder kaum Symptome haben, wurden Infektionen schon allein aufgrund der sehr jungen Bevölkerung nicht erfasst. Darüber hinaus fehlen oft Tests und Möglichkeiten zur Erfassung.

England: Kalorienangabe auf Speisekarten
Größere Restaurants und Ketten müssen künftig auf der Speisekarte bei jedem Gericht die Kalorienan­zahl angeben. Die seit Anfang April 2022 gültige Regelung gilt für Ketten, Restaurants und Cafés mit mindes­tens 250 Beschäftigen für alle nicht verpackten Speisen und Softdrinks. Die Maßnahme ist Teil der Strategie der Regierung gegen Übergewicht. Offiziellen Angaben zufolge sind fast zwei Drittel der Erwachsenen in Großbritannien übergewichtig.

Israel startet Impfkampagne gegen Polio-Ausbruch
Im Rahmen einer Polio-Impfkampagne wurden in Israel bisher rund 20.000 Personen geimpft. Anfang März 2022 infizierte sich ein nicht geimpftes vierjähriges Kind durch die Polio-Lebend­impfung einer anderen Person mit Polio; sechs weitere Fälle wurden bekannt. Das Gesundheitsministerium untersucht darüber hinaus landesweit das Abwasser auf Polio-Viren und wurde bereits in mehreren Städten fündig. In Israel wird seit 2013 mit dem Polio-Lebendimpfstoff geimpft; seit 2014 in einer Kombination mit dem Totimpfstoff. 2013 hatten die israelischen Behörden Wildpolio-Viren im Süden des Landes entdeckt. Der letzte Fall von Wildpolio wurde laut Angaben des Gesundheits­ministeriums im Jahr 1988 dokumentiert.

Ärztekammerwahlen

Steiermark
Der Spitzenkandidat der Vereinigung Steirischer Ärztinnen und Ärzte, Michael Sacherer, Internist am LKH-Universitäts­klinikum Graz, erzielte bei der Wahl 13 der insgesamt 43 Mandate in der Vollversammlung. Er wird im Rahmen einer Koalition aus IGAÄ, IGNÄ sowie der Wahlärzte Steiermark künftig Präsident der Ärztekammer. Die Interessensgemeinschaft niedergelassene Ärzte – IGNÄ erreichte fünf Mandate; die Interessensgemeinschaft angestellter Ärzte – IGAÄ von Herwig Lindner büsste zwei Mandate ein und hält nun elf Mandate. Die Aktion Freier Arzt erreichte neun Mandate, die Wahlärzte Steiermark drei Mandate. Je ein Mandat erzielten die Liste der Sozialversicherungsärzte sowie die erstmals angetretene Liste Integrative Medizin. Die konstituierende Vollversammlung, im Rahmen derer der Präsident gewählt wird, findet am 18. Mai 2022 statt.

Oberösterreich
Bei der Ärztekammerwahl in Oberösterreich erzielte die von Präsident Peter Niedermoser angeführte Liste „Pro Medico/Vereinigung oö. Ärzte“ 30 der insgesamt 45 Mandate. Elf Mandate erreichte die „Liste Spitalsärzte Oberösterreich“ (2017: zehn Mandate), die erneut in der Kurie der angestellten Ärzte kandidierte. Die Liste „Ärzte für Ärzte – oö. Ärzteverband“, erreichte vier Mandate. Bei der Ärztekammerwahl hatten die Liste Pro Medico und der OÖ Ärzteverband gemeinsam kandidiert und insgesamt 32 Mandate erzielt. Die Aktionsgemeinschaft Angestellter Ärzte, die 2017 noch drei Mandate erhalten hatte, trat 2022 nicht mehr an. Die Wahl des Präsidenten findet am 9. Mai 2022 statt.

Salzburg
Bei der Ärztekammerwahl in Salzburg entfielen von den 14 Mandaten in der Kurie Angestellte Ärzte/Sektion berufsberechtigte ÄrztInnen zehn Mandate auf die „VAS & WGS – Die Spitalsärzte“, zwei Mandate auf „Die Unabhängigen – Freie Ärzte und Wahlärzte“ sowie jeweils ein Mandat auf die „Leistung und Verantwortung, überparteiliche Liste leitender Krankenhausärzte“ und auf die „Zukunft Medizin“. In der Sektion TurnusärztInnen entfielen sechs Mandate auf die „VAS & WGS – Die Spitalsärzte in Ausbildung“. In der Kurie Niedergelassene Ärzte/Sektion ÄrztInnen für Allgemeinmedizin erreichte die „VAS – Vereinte Ärzte Salzburg“ vier Mandate und jeweils ein Mandat „Die Unabhängigen – Freie Ärzte und Wahlärzte“ und die „Zukunft Medizin“. In der Sektion FachärztInnen erreichten „VAS – Vereinte Ärzte Salzburg“ und „Die Unabhängigen – Freie Ärzte und Wahlärzte“ je drei Mandate sowie die „Zukunft Medizin“ ein Mandat. Die konstituierende Vollversammlung findet am 19. Mai 2022 statt.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 08 / 25.04.2022