Im Fokus: Krebsreport

25.02.2022 | Politik

1. Erster Krebsreport

Er bietet einen Überblick über die Krebs-Situation in Österreich und soll künftig jedes Jahr am 4. Feber, dem Weltkrebstag, präsentiert werden: der österreichische Krebsreport. Von der Österreichischen Krebshilfe in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie erstellt, befasst er sich dieses Jahr mit den Konsequenzen der Corona-Pandemie auf die onkologische Versorgung.

2. COVID-19 und Krebs

Werden die etablierten Sicherheitsmaßnahmen streng beachtet, ist die Infektionsrate unter Krebspatienten nicht höher als in der Normalbevölkerung. Besonders eine aktive Krebserkrankung ist ein potentieller Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Der Einfluss von Krebs auf COVID-19 und vice versa ist aktuell schwierig zu interpretieren, da beide Erkrankungen ähnliche Risikofaktoren haben. Die Entwicklung von SARS-CoV-2-Antikörpern ist bei Krebspatienten im Vergleich zu gesundem Gesundheitspersonal reduziert.

3. Krebs in Österreich

Jedes Jahr erkranken in Österreich rund 42.000 Menschen an Krebs; Männer sind etwas häufiger betroffen. Nach Herz-/Kreislauferkrankungen stellen bösartige Tumore die zweithäufigste Todesursache dar. Mamma- und Prostatakarzinom sind die häufigsten Krebserkrankungen; so erhielten im Jahr 2018 insgesamt 5.565 Frauen die Diagnose Brustkrebs, 6.018 Männer die Diagnose Prostatakrebs. Zusammen mit Lungen- und Darmkrebs stellen sie rund die Hälfte aller Krebs-Neudiagnosen.

4. Früherkennung in der Pandemie

Zwischen März und Mai 2020, den ersten Monaten der Corona-Pandemie, kam das Mammographie-Screening praktisch zum Erliegen. Über das ganze Jahr hindurch betrachtet wurde ein Rückgang von 12,75 Prozent im Vergleich zu 2019 registriert. Bei der Vorsorge-Koloskopie lag der Rückgang sogar bei 14,82 Prozent. Die Zahl der Krebsoperationen ging im Jahr 2020 um rund fünf Prozent zurück.

5. Neue Zulassungen

Insgesamt 145 neue medikamentöse Therapien hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zwischen 1995 und 2020 zugelassen. Allein im Jahr 2020 wurden in Europa 21 neue medikamentöse Tumortherapien auf den Markt gebracht; elf davon mit einem neuen Wirkstoff.

Quelle: Österreichischer Krebsreport 2021

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 04 / 25.02.2022