BKAÄ: Neues ÖÄK-CPD – Train the Trainer

10.02.2022 | Aktuelles aus der ÖÄK

Das neue, im Herbst startende ÖÄK-CPD „Ausbildungskompetenz für den klinischen Alltag“ setzt sich zum Ziel, Ärzten weitere persönliche, soziale und fachliche Kompetenzen in der medizinischen Lehre zu vermitteln, um damit eine Professionalisierung in der klinischen Ausbildung zu erreichen.

Die Qualität der ärztlichen Kompetenz im klinischen Alltag, sowohl Fertigkeiten und Fähigkeiten betreffend, als auch im Umgang mit den Patienten und auch mit Angehörigen steht und fällt mit der Ausbildung des jeweiligen Arztes. Der Erfahrungsschatz von Ärzten, die ihre Ausbildung zum Allgemeinmediziner bzw. zum Facharzt bereits abgeschlossen haben, ist in der klinischen Ausbildung in Sachen medizinischer Didaktik, Kommunikation, Lehre und Feedback sowie Führung und Mentoring von großem Wert.

An diese Zielgruppe richtet sich das neue ÖÄK-Diplom (CPD) „Ausbildungskompetenz für den klinischen Alltag“: Im Sinn eines „Train-the-Trainer“-Programms werden erfahrene Spitalsärzte, Allgemeinmediziner und Fachärzte dafür ausgebildet, ihre fachlichen Kompetenzen weiterzugeben. Ziel ist es, dadurch die medizinische Ausbildung noch weiter zu professionalisieren und die Qualität der Lehre durch die Qualifizierung von Ausbildungsärzten auf ein noch höheres Niveau zu heben.

„Das neue Diplom entspricht ganz exakt unserer erfolgreichen Strategie des Continuing Professional Development, also der Fortsetzung des organisierten Lernens nach dem Abschluss der eigentlichen Berufsausbildung“, erklärt Michaela Lientscher, Vizepräsidentin der Ärztekammer und Kurienobfrau der angestellten ÄrztInnen in Kärnten, die das Diplom federführend entwickelt hat. „CPD ist ein weltweiter Trend und stellt sicher, dass auch bereits erfahrene und anerkannte Fachleute während ihrer Karriere ihre persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern bzw. vice versa an andere weitergeben.“ Für die inhaltliche CPD-Konzeptionierung war Regina Roller-Wirnsberger von der MedUni Graz mit verantwortlich.

Diese Weiterbildung umfasst insgesamt 60 Unterrichtseinheiten, die sich auf vier Module verteilen: Modul I befasst sich mit theoretischen Grundlagen der allgemeinen Erwachsenendidaktik beziehungsweise der Medizinischen Didaktik und bietet einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen der Ausbildungsrahmenbedingungen sowie Infos zu den Themenbereichen „Selbsterfahrung – zu welchem Lerntyp gehöre ich selbst?“ oder zu „Richtig Feedback geben“.

In Modul II werden u.a. die Grundlagen zur Gesprächsführung, Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Führen und Mentoring thematisiert. Im 3. Modul geht es um „arbeitsplatzbasierte Lehr- und Prüfungsmethoden“, Zeitmanagement, klinisches Management sowie Qualitäts- und Risikomanagement. Und Modul IV wartet mit den Themenbereichen Kommunikation, gruppendynamische Prozesse, Arbeiten in einem interprofessionellen Team sowie Ausbildung in Teilzeit oder auch mit der Beschäftigung mit interkulturellen Herausforderungen auf.

In allen Modulen wird der Fokus auf Selbstreflexion in Bezug auf die Einzelperson, die Gruppe oder das Team in Bezug auf die Organisation gelegt, ebenso auf die lokale Lehrsituationen und die aktuellen Aspekte der medizinischen Bildungsforschung.

Info: Alle weiteren Infos zur Anmeldung gibt es hier: www.meindfp.at/va/ausbildungskompetenz. CPD steht für Continuing Professional Development – während der Erwerb eines ÖÄK-Diploms oder -Zertifikats dazu dient, Wissen und Fähigkeiten in einem bestimmten medizinischen Bereich zu vertiefen, geht CPD noch darüber hinaus.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 03 / 10.02.2022