Editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner, MBA

06.08.2021 | Politik

Dr. med. Agnes M. Mühlgassner, MBAMit einem Trauermarsch in der Wiener Innenstadt hat die Österreichische Ärztekammer im Vorfeld des 143. Ärztekammertages gegen die Beschneidung ihrer Kompetenzen bei der ärztlichen Ausbildung und der Qualitätssicherung protestiert. Auslöser dafür war ein juristischer Formalfehler vor mehr als 20 Jahren – der einfach behoben werden hätte können. Doch anstatt dessen wurden im Zuge einer Novelle des Ärztegesetzes nun die Kompetenzen neu geregelt: Künftig sollen die Bundesländer für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten zuständig sein und das Gesundheitsministerium für die Qualitätssicherung.

Was das konkret bedeutet? Auf jeden Fall zusätzliche Kosten, da diese Strukturen gänzlich neu aufgebaut werden müssen – ganz abgesehen davon, dass die erforderliche Expertise nicht vorhanden ist. Und da die Ausbildung zu den Bundesländern wandert, müssen diese Strukturen gleich neunmal aufgebaut werden. Ähnlich die Situation bei der Qualitätssicherung: Hier muss das Ministerium ein komplett neues System aufsetzen, obwohl es mit der ÖQMed ein bewährtes Instrument gibt.

Alles dazu und auch die Resolution, die beim Ärztekammertag beschlossen wurde, lesen Sie ab Seite 8.

Herzlichst,
Dr. med. Agnes M. Mühlgassner, MBA

Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 12 / 25.06.2021