Politische Kurzmeldungen: Kurz und informativ

25.01.2020 | Politik

USA verbieten Aromen für E-Zigaretten

In den USA soll der Verkauf von E-Zigaretten mit Geschmacksrichtungen beschränkt werden. Die Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) teilte mit, dass E-Zigaretten mit befüllten Patronen in Geschmacksrichtungen wie Frucht oder Minze künftig nicht mehr erlaubt sind. Nicht betroffen sind Tabak und Menthol sowie andere Modelle wie E-Zigaretten mit kleinen Tanks, die selbst befüllt werden können. Mit dieser Maßnahme will man gegen die zunehmende E-Zigaretten-Nutzung unter Jugendlichen vorgehen und auch dem Wunsch von Erwachsenen, die mit E-Zigaretten von herkömmlichen Tabakprodukten loskommen wollen, nachkommen. Erst kürzlich wurde in den USA das Mindestalter zum Kauf von Tabakprodukten und E-Zigaretten von 18 auf 21 Jahre angehoben.

Italien: Strafen für Gewalt gegen Ärzte

Die italienische Regierung will härtere Strafen bei Gewalt gegen Ärzte und Pflegepersonal in ärztlichen Notdiensten und Notfallambulanzen einführen. Die Zahl der Übergriffe auf medizinisches Personal sei stark gestiegen, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza mitteilte. Demnach berichten zwei Drittel der italienischen Ärzte in einer Umfrage von Attacken. Im Schnitt werden täglich drei Angriffe in medizinischen Einrichtungen gemeldet. So wurde etwa in Neapel zu Silvester ein Knallkörper gegen einen Rettungswagen geworfen und der Arzt beim Öffnen der Türe verletzt. „Nicht einmal in Kriegsgebieten werden Rettungswagen angegriffen. Leider wird in Neapel diese Regel des internationalen Rechts nicht respektiert“, so die Kritik von Paolo Monorchio, dem Chef des Roten Kreuzes der Provinz Neapel.

660 Prozent mehr Kokain haben belgische Suchtgiftfahnder in den vergangenen fünf Jahren  sichergestellt. Im Vorjahr wurde die Rekordmenge von insgesamt 61,8 Tonnen Kokain im Hafen von Antwerpen beschlagnahmt. Das entspricht einer Steigerung von fast einem Viertel gegenüber dem Jahr 2018. Nach wie vor kommt der größte Anteil von Kokain aus Brasilien, Ecuador und Kolumbien.

Computervirus legt tschechisches Krankenhaus lahm

Im tschechischen Benesov hat Ende des Vorjahres ein Computervirus den Betrieb des gesamten Krankenhauses weitgehend lahmgelegt. Patienten wurden gebeten, ihren Besuch zu verschieben oder eine andere Gesundheitseinrichtung aufzusuchen. Rund 300 Computer sowie Laborgeräte und andere Systeme konnte nicht gestartet werden; alle geplanten Operationen wurden abgesagt. Beim Virus soll es sich um einen Krypto-Trojaner handeln; eine Schad-Software, die Daten verschlüsselt und erst wieder freigibt, wenn den Forderungen der Erpresser – meist Geld – nachgekommen wurde. Das südöstlich von Prag gelegene Krankenhaus hat ein Einzugsgebiet von rund 120.000 Menschen.

Deutsche Krankenkassen: Verluste trotz Rekordeinnahmen

In Deutschland verzeichnen die gesetzlichen Krankenkassen heuer erstmals seit 2015 wieder Verluste – dies trotz Einnahmen auf Rekordniveau. Das Defizit für 2019 werde mehr als eine Milliarde Euro betragen, sagte die Vorstandschefin des Verbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer. Grund dafür sind die stark steigenden Ausgaben der Kassen; Pfeiffer bezeichnet die Entwicklung als „alarmierend“, da auch Rekordeinnahmen den Verlust nicht hätten verhindern können. Die meisten Krankenkassen werden dennoch ihren Zusatzbeitrag 2020 nicht erhöhen; ab 2021 werde es vermutlich zu höheren Beiträgen kommen.

Pakistan: Fünf-Jahres-Hoch an Polio-Fällen

Im Vorjahr sind in Pakistan die Polio-Fälle mit 117 Fällen auf den höchsten Stand in fünf Jahren gestiegen. Dabei handelt es sich bei mehr als 100 Fällen um Erkrankungen mit dem Polio-Wildtyp. Neben Afghanistan ist Pakistan das einzige Land, in dem 2018 und 2019 Erkrankungen mit dem Polio-Wildtyp registriert wurden.

Samoa: Masern-Notstand aufgehoben

Der Inselstaat Samoa hat den im November 2019 ausgerufenen Masern-Notstand kürzlich aufgehoben. Die Epidemie ist unter Kontrolle. Von den etwa 200.000 Bewohnern waren mehr als 5.600 an Masern erkrankt. Mittlerweile konnte die Impfquote auf fast 95 Prozent gesteigert werden.

Ruanda: freiwilliges Ebola-Impfprogramm

Innerhalb eines Jahres sollen in Ruanda 200.000 Menschen im Rahmen eines freiwilligen Impfprogramms gegen Ebola geimpft werden. Die Kampagne erfolgt in den Grenzregionen zur Demokratischen Republik Kongo. Zum Einsatz kommt ein experimenteller Impfstoff, der erstmals im November 2019 verwendet wurde.


Personen

Rudolf Anschober ist Sozialminister

Rudolf Anschober übernimmt in der türkis-grünen Koalition das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Damit ist erstmals in der Zweiten Republik ein Grüner Sozialminister. Die Agenden für den Arbeitsmarkt ressortieren künftig ins Familienministerium.

Dachverband-Konferenz: Peter Lehner ist Vorsitzender

Der Obmann der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS), Peter Lehner, ist bei der Konferenz der Sozialversicherungsträger zum Vorsitzenden gewählt worden. Stellvertreterin ist die stellvertretende Obfrau der AUVA, Ingrid Reischl. Lehner war zuvor Obmann-Stellvertreter der Pensionsversicherungsanstalt (PVA).


In eigener Sache

Ulrich Pachernegg verstorben

Der langjährige Anzeigenleiter der Österreichischen Ärztezeitung, Ulrich Pachernegg, ist Ende 2019 im 61. Lebensjahr verstorben.

In Wien geboren, absolvierte er nach der Handelsschule den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf. Erste Erfahrungen im Verlagsbereich machte er im Dr. med-Fachverlag Anfang der 1980er Jahre, wo er als Verlags- und Werbeassistent u.a. für Ärzte-Fachzeitschriften, das Veranstaltungsservice sowie die Anzeigen-Akquisition tätig war. Weitere Stationen waren der Sparkassenverlag, der Österreichische Wirtschaftsverlag, die Medizinisch-pharmazeutische Verlagsgesellschaft sowie die Niederösterreichischen Nachrichten.

Im Jänner 2001 wurde Ulrich Pachernegg Anzeigenleiter bei der Österreichischen Ärztezeitung und bald darauf Verlagsleiter der ÖÄZ. In seine Zeit fielen der erfolgreiche Ausbau des Inseraten-Akquisition der ÖÄZ sowie der Aufbau der Rubrik „Stellenanzeigen“. Mit großem Elan widmete er sich dieser Aufgabe, die Anzeigen-Akqusition den Anforderungen der Zeit anzupassen und verfolgte dabei konsequent seine Ziele.

Krankheitsbedingt schied Ulrich Pachernegg Ende März 2019 aus dem Verlagshaus der Ärzte aus und verstarb nur wenige Monate später.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Die Redaktion

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 1-2 / 25.1.2020