Im Fokus: Karzinome

10.02.2020 | Politik

1. Öster­reich: 350.000 Betrof­fene

Mehr als ein Vier­tel (26 Pro­zent) der Todes­fälle in Europa sind bereits auf Krebs­er­kran­kun­gen zurück­zu­füh­ren – 21 Pro­zent davon auf Lun­gen­kar­zi­nome. In Öster­reich erkran­ken jähr­lich etwa 40.000 Men­schen an Krebs; ins­ge­samt sind hier­zu­lande der­zeit mehr als 350.000 Men­schen betroffen.

2. Inzi­denz stei­gend

Die Inzi­denz der Krebs­er­kran­kun­gen stieg euro­pa­weit zwi­schen 1995 und 2018 von 2,1 Mil­lio­nen um rund 50 Pro­zent auf 3,1 Mil­lio­nen Neu­erkran­kun­gen. Laut Pro­gno­sen wird die Zahl bei der zuneh­mend älter wer­den­den Bevöl­ke­rung und weni­ger Bevöl­ke­rungs­wachs­tum ins­ge­samt von 2018 bis 2040 um wei­tere 775.000 Fälle steigen.

3. Mor­ta­li­tät steigt langsamer

Zwar ist auch die krebs­be­dingte Mor­ta­li­tät wei­ter­hin im Stei­gen begrif­fen: Zwi­schen 1995 und 2018 stieg sie um 20 Pro­zent von 1,2 auf 1,4 Mil­lio­nen Todes­fälle in Europa. Der Anstieg hat sich zuletzt aber ver­lang­samt. Die Über­le­bens­ra­ten neh­men aller­dings ebenso zu. Dies zeigt sich daran, dass die Zahl der­Krebs­er­kran­kun­gen um 50 Pro­zent gestie­gen st, die Mor­ta­li­tät aber nur um 20 Prozent.Das ist auf die ver­bes­serte Früh­erken­nung und zum über­wie­gen­den Teil auf moderne ziel­ge­rich­tete The­ra­pien zurückzuführen.

4. Ver­bes­serte The­ra­pie­chan­cen

Im Bereich der Krebs­for­schung und der Ent­wick­lung neuer The­ra­pien wur­den in den letz­ten Jah­ren große Fort­schritte erzielt: Bei vie­len Kar­zi­no­men wur­den die Über­le­bens­und Hei­lungs­chan­cen durch den Ein­satz der neuen Immun­the­ra­pie und dar­aus ent­wi­ckel­ten Behand­lungs­stra­te­gien deut­lich ver­bes­sert. Seit 2011 wur­den 97 ziel­ge­rich­tete Krebs­me­di­ka­mente neu zugelassen.

5. Medi­zin-Nobel­preis 2019


Die US-ame­ri­ka­ni­schen Zell­for­scher Wil­liam Kae­lin und Gregg Semenza und ihr bri­ti­scher Kol­lege Peter Rat­cliffe wur­den 2019 für ihre Ent­de­ckun­gen der Sau­er­stoff­sen­sor-Mecha­nis­men in Zel­len und deren Adap­tion an das Sau­er­stoff­an­ge­bot mit dem Medi­zin-Nobel­preis aus­ge­zeich­net. Diese Mecha­nis­men spie­len etwa auch bei Tumo­ren eine Rolle, deren Wachs­tum von der Sau­er­stoff­ver­sor­gung des Bluts abhängt – vor allem bei eini­gen schnell wach­sen­den Kar­zi­no­men wie Lebertumoren.

Quelle: APA

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 3 /​10.2.2020