Januar
Regierungsprogramm 2020-2024
Die Pläne der türkisgrünen Koalition im Gesundheitsbereich im Zuge des Regierungsprogramms für 2020 bis 2024 werden präsentiert. Der Ausbau der flächendeckenden wohnort nahen Versorgung mit einem besonderen Fokus auf Prävention findet sich darin ebenso wie die bedarfsorientierte Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten.
Was sonst noch passiert ist:
- Mit Rudolf Anschober übernimmt erstmals ein Vertreter der „Grünen“ das Gesundheits und Sozialressort.
- Beim Fortbildungsnachweis wurde mit mehr als 96 Prozent ein neuerlicher Anstieg der Erfüllungsquote erzielt.
- Ulrich Pachernegg, der langjährige Anzeigenleiter der ÖÄZ, verstirbt im 61. Lebensjahr.
Februar
Das neue Corona-Virus
Ein neuartiges Virus breitet sich ausgehend von einem Wildtiermarkt in Wuhan aus. Zu diesem Zeitpunkt sind 17.000 Menschen – außerhalb Chinas nur Personen mit Reiseanamnese – erkrankt und 360 an COVID19 gestorben.
Was sonst noch passiert ist:
- Das ÖÄK-Symposium 2020 widmet sich dem Erfahrungsaustausch mit Deutschland in Bezug auf die Attraktivität medizinischer Sonderfächer und der Telemedizin.
- Die Kommunikation mit Impfskeptikern ist eines der zentralen Themen beim Österreichischen Impftag 2020.
März
Umfrage zu Arbeitszeiten von Spitalsärzten
Die Übergangsregelungen zu den Arbeitszeithöchstgrenzen in den Spitälern läuft nächstes Jahr aus. Das könnte sich noch ändern, denn im Regierungsprogramm ist von einer „befristeten Verlängerung“ des Optouts die Rede. Die ÖÄK nimmt dies zum Anlass und führt eine OnlineUmfrage zum Thema Arbeitszeiten unter allen Spitalsärzten durch.
Was sonst noch passiert ist:
- Als regionaler Ausbruch in Wuhan hat es begonnen – mit 11. März 2020 ruft die WHO die Pandemie aus.
- Im Rahmen einer AwarenessKampagne stellt die Bundesfachgruppe Radiologie (BURA) in der ÖÄK die Brustkrebsfrüherkennung in den Mittelpunkt.
- Rund ein Drittel der österreichischen Kinder kommt derzeit via Sectio zur Welt – weder Kinder noch Mütter profitieren jedoch davon.
April
COVID-19-Pandemie
Europa entwickelt sich zum Epizentrum der weltweiten CoronaPandemie. In Österreich beginnt am 16. März der erste Lockdown, der zwei Monate andauern wird. In Kärnten wird die Idee des COVID19Visitendienstes Realität, um so Allgemeinmediziner, EpidemieÄrzte und Ambulanzen zu entlasten.
Was sonst noch passiert ist:
- Für ihr Forschungsziel therapeutische Impfung gegen HPVInfektionen erhält Janine Kimpel den Förderungspreis 2020 der Österreichischen Krebshilfe.
- Mit dem Zusammenhang zwischen der häufigen Nutzung von BildschirmMedien und der kindlichen Entwicklung – auch emotional – befasst sich die CoverStory.
- Der in den USA forschende österreichische Virologe Florian Krammer entwickelt einen AntikörperTest für SARSCoV2.
Mai
Portrait: Katja Bühler
Für die Analyse von Röntgen, CT, MR und UltraschallBildern screent Katja Bühler diese mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep Learning Verfahren auf ihre wesentlichen Merkmale. Die aktuelle TUWien Frauenpreisträgerin ist am Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung in Wien tätig.
Was sonst noch passiert ist:
- Eine Umfrage der ÖÄK unter KPJStudierenden ergibt ein ähnliches Tätigkeitsprofil zu Assistenzärzten; die Wertschätzung in den Bundesländern variiert stark.
- Die in Shanghai tätige österreichische Ärztin Magdalena Necek berichtet über den Umgang Chinas mit SARSCoV2.
- Die ÖÄZ präsentiert ein neues Format: In Themenstrecken gebündelt werden Schwerpunkte gesetzt – beginnend mit Neurologie.
Juni
E-Health in Österreich
In Österreich gibt es keinen geregelten Markt für EHealth. Wer aber steckt hinter den Bits and Bytes? Wer entwickelt die Software, sorgt für die Datensicherheit, verbindet Insellösungen? Die ÖÄZ gibt einen Überblick über die großen Player im österreichischen EHealthMarkt.
Was sonst noch passiert ist:
- Eine SzenarienRechnung zur Eindämmung der Pandemie ergibt: Eine langsame schrittweise Öffnung ist im Sinne von Ökonomie und Gesundheit.
- Den Konnex zwischen Wissenschaft und Praxis herzustellen – darin sieht der Dekan Univ. Prof. Stefan Nehrer den Bildungsauftrag der Donau Universität Krems.
- Detaillierte Informationen über Förderungen für all diejenigen, die unter den wirtschaftlichen Folgen der CoronaPandemie leiden, bietet ein Schwerpunkt in der ÖÄZRubrik Steuer.
Juli
Ärzte unter Druck: OnlineBefragung
Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte startet in Kooperation mit der Medizinischen Universität Innsbruck eine österreichweite OnlineBefragung zur mentalen Gesundheit von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten während der CoronaPandemie. Neben Belastung und Befindlichkeit wird auch ein mögliches BurnoutRisiko während der CoronaPandemie und ein Jahr danach erfasst.
Was sonst noch passiert ist:
- Die erste Frau an der Spitze der 1999 neu konstituierten Bundeskurie angestellte Ärzte, die Internistin Gabriele Kogelbauer, stirbt im 74. Lebensjahr.
- Die ÖÄZ startet ihre neue Serie „Persönlichkeiten“ mit dem Portrait von Tomisaku Kawasaki, dem Entdecker des KawasakiSyndroms.
August
Versorgung am richtigen Ort
Den Spitälern vorgelagerte Behandlungseinheiten – Akutordinationen – helfen dabei, Patienten schnell und optimal zu behandeln und die Ambulanzen zu entlasten. Unterstützung dafür kommt von der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. Ein solches Konzept wird zum Beispiel im Burgenland schon seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzt.
Was sonst noch passiert ist:
- Die Prävention von Demenz und Insult steht im Mittelpunkt des aktuellen State of theArtBeitrags im Rahmen des DFPLiteraturstudiums in der ÖÄZ.
- Mit der neuen Serie „Forschung aus Österreich“ bietet die ÖÄZ Jungärztinnen und Jungärzten die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum zu präsentieren.
September
Jungärzte: heiß begehrt
Die aktiven Ärztinnen und Ärzte werden älter, zu wenig junge kommen nach. Die Spitäler müssen Arbeitsbedingungen schaffen und in die Ausbildung investieren, damit Medizinstudenten nach dem Ende ihres Studiums in Österreich bleiben, betont die Bundeskurie angestellte Ärzte.
Was sonst noch passiert ist:
- Im Porträt: Steffen Sassie. Der Kardiologie-Chefarzt erleidet mit 48 Jahren ein Locked-in-Syndrom.
- Ein weiterer Themenschwerpunkt erscheint: Diesmal steht die Pneumologie im Mittelpunkt.
Oktober
Medizin-Nobelpreis 2020
Der diesjährige Nobelpreis für die Kategorie Physiologie oder Medizin geht an die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie den Briten Michael Houghton. Die drei Virologen werden für die Entdeckung des Hepatitis C‑Virus ausgezeichnet und erhalten zehn Millionen schwedische Kronen – eine Million mehr als 2019.
Was sonst noch passiert ist:
- In einer Online-Umfrage evaluiert die ÖÄK die Zufriedenheit von Ärzten in Ausbildung mit der Lehrpraxis.
- US-Wahl: Die ÖÄZ bringt eine Gegenüberstellung der gesundheitspolitischen Ansichten von Donald Trump und Joe Biden.
- Als „Chamäleon der Medizin“ bezeichnen Experten die Zöliakie im Erwachsenenalter.
November
Ärzte-Ausbildung: Qualität gefährdet
Über die Vergabe einer Ausbildungsstelle könnte in Zukunft – im Gegensatz zur bisher bewährten Praxis durch die ÖÄK – die Bezirksverwaltungsbehörde entscheiden. Damit droht nicht nur die Demontage eines Erfolgskonzepts, sondern auch eine Gefährdung der Ausbildungsqualität, warnt die ÖÄK.
Was sonst noch passiert ist:
- Die Bundeskurie angestellte Ärzte veröffentlicht Beschlüsse zur digitalisierten Medizin: Personelle Ressourcen gilt es schonend bei maximalem Nutzen für Patienten einzusetzen.
- Burghilde Hunger, die 33 Jahre die Geschicke der ÖÄZ-Anzeigenabteilung gelenkt hat, stirbt im 77. Lebensjahr.
Dezember
Die Macht der Psyche
Persönlichkeitsmerkmal und lebenserhaltender Faktor – das sind die Kennzeichen der Resilienz. Dieser dynamische Prozess hängt von vielfältigen Faktoren ab. Wie man als gestärkte Persönlichkeit aus der Krise hervorgeht, erklärt Psychiater Univ. Prof. Reinhard Haller. Im ÖÄZ-Interview spricht er über Eigenverantwortung, aktives Zusammenhalten und darüber, nach vorne zu schauen.
Was sonst noch passiert ist:
- Soeben neu erschienen ist die Orientierungshilfe Radiologie – sie ist dieser Ausgabe der ÖÄZ beigelegt.
- mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV‑2 sind die ersten, für die eine bedingte Marktzulassung beantragt wurde.
Die Reihung der Ereignisse ist nicht zwingend chronologisch korrekt, sondern entspricht der Berichterstattung in der ÖÄZ.
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 23–24 /15.12.2019