eLearning-Award: Alle drei Minuten

15.07.2020 | Aktuelles aus der ÖÄK


Um den hohen Anforderungen der Ärzteschaft bei Online-Fortbildungen besser gerecht zu werden, wurde die Plattform meindfp.at modernisiert. Für dieses Projekt wurde die Akademie der Ärzte nun mit dem „eLearning-Award 2020“ ausgezeichnet.

Sophie Niedenzu

Flexibel, schnell verfügbar und ortsungebunden: Seit dem überarbeiteten digitalen Auftritt von meindfp.at haben Ärzte in Österreich alle drei Minuten eine Wissensprüfung absolviert. Der Relaunch der Fortbildungsplattform, die von der Österreichischen Akademie der Ärzte betrieben wird, hatte das Ziel, noch besser auf die individuellen Lernbedürfnisse von Ärzten einzugehen. Die Plattform bietet nicht nur ein zentrales Service für Ärzte, über das sie ihre Fortbildungsaktivitäten selbst verwalten, sondern ist darüber hinaus mit der Akademie­Lernwelt die größte medizinische Lernplattform. Neben den Fortbildungen der Akademie der Ärzte werden hier auch Fortbildungsangebote von Servicepartnern und ärztlichen Anbietern gesammelt und nach Fachgebieten strukturiert. „Unser Ziel mit dem Relaunch war, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse durch verschiedene Formate effizient und lernwirksam zu unterstützen“, sagt Projektleiter Simon Huber. Besonders E­Books mit den umfangreichen und komplexen Inhalten sollten besser als bisher dargestellt werden und auf Fachartikel auch per Tablet zugegriffen werden können.

Auch technisch am Puls der Zeit

Im Zuge der Neukonzeption wurden alle bestehenden Lerninhalte und vorhandene Userdaten inklusive Kursanmeldungen und –erfolge in die neue Plattform übertragen. Neben den E­Books finden sich dort Lernfortschrittskontrollen in Form von Multiple­Choice, Zuordnungsfragen kombiniert mit Bildmaterial oder auch Reihungsfragen. „Besonders wichtig war uns, eine große Bandbreite an Formaten zu unterstützen und über E­Learning­Inhalte hinaus auch die Präsenzveranstaltungen über das Portal zu verwalten“, sagt Huber. Der Umbau der Seite erfolgte in Kooperation mit dem Projektpartner Knowledge Markets, das „Offline“­Fenster wurde auf ein Minimum reduziert.

Die medizinische Fortbildung ist ein wesentlicher Eckpfeiler für den Beruf, der auch gesetzlich verankert ist: Um die Patienten state­of­the­art zu versorgen, sind Ärzte dazu verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden. „Es ist im Hinblick auf die bestmögliche Patientenversorgung wichtig, das bestehende fundierte Wissen kontinuierlich am aktuellen Stand der Wissenschaft zu halten“, sagt Peter Niedermoser, Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Akademie der Ärzte. E­Learning­Angebote tragen ihren Teil zur medizinischen Fortbildung bei und sind beliebt – besonders in Zeiten, in denen Präsenzveranstaltungen pandemiebedingt abgesagt werden mussten: Im März und April sind die Teilnahmen auf meindfp.at verglichen mit 2019 um 38 Prozent gestiegen.

Nie dagewesene Gestaltungsspielräume

Nun erhielten die Österreichische Akademie der Ärzte und der Projektpartner Knowledge Markets von der Jury des eLearning Journals den „eLearning­Award 2020“ in der Kategorie „Learning content management system“ (LCMS). Durch die Ablöse der bisherigen Lernplattform sei ein LCMS implementiert worden, das bisher nicht dagewesen Gestaltungsspielräume schaffe, die den hohen Anforderungen der Ärzteschaft gerecht werde, so die Begründung. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, die nur verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur medizinisch, sondern auch im technischen Bereich am Puls der Zeit zu bleiben“, sagt Niedermoser. Digitale Fortbildungsangebote hätten in der COVID­19­Pandemie an Bedeutung gewonnen, doch blieben Präsenzveranstaltungen weiterhin wichtig, um den fachlichen Austausch direkt zu ermöglichen. Nach einer längeren Pause organisiert die Arztakademie vom 16. bis 22. August 2020 die 24. Ärztetage in Velden am Wörthersee (https://www.arztakademie.at/velden/) „Alle Vorträge sind teilnehmerlimitiert und im Voraus anmeldepflichtig, wir sind aber froh, nach dieser längeren Pause wieder Präsenz-Ärztefortbildungen anbieten zu können“, zeigt sich Niedermoser zufrieden.

 

 

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.07.2020