Im Fokus: Malaria

25.01.2019 | Themen

1. Stei­gende Fallzahlen

Nach den Erfol­gen gegen Mala­ria in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind die Infek­ti­ons­zah­len zuletzt wie­der ange­stie­gen. So hat die WHO 2017 das zweite Jahr in Folge wie­der mehr Mala­ria­fälle regis­triert: Die Zahl der erfass­ten Erkran­kun­gen ist im Ver­gleich zu 2016 um rund zwei Mil­lio­nen auf 219 Mil­lio­nen Fälle gestie­gen. Das geht aus dem Welt-Mala­ria-Bericht der WHO 2018 hervor.

2. Vor­wie­gend in Afrika

90 Pro­zent aller Erkran­kun­gen ereig­nen sich in Afrika. Die meis­ten Fälle – welt­weit gese­hen – gibt es in Nige­ria, wo zuletzt eine Stei­ge­rung um etwa 1,3 Mil­lio­nen regis­triert wurde. In Äthio­pien, Ruanda, Indien und Paki­stan bei­spiels­weise ist die Zahl der Erkran­kun­gen 2017 deut­lich zurück­ge­gan­gen. Ins­ge­samt sind auch die Todes­fälle von 451.000 (2016) auf 435.000 Fälle (2017) zurück­ge­gan­gen; bei mehr als der Hälfte davon han­delt es sich um Kin­der unter fünf Jahren.

3. Über­tra­gung & Resistenzen

Als poten­ti­elle Rei­se­krank­heit hat Mala­ria nach wie vor zen­trale Bedeu­tung. Die Über­tra­gung der Plas­mo­dien erfolgt in der Regel durch den Stich einer weib­li­chen Anophe­les-Mücke. Von den ver­schie­de­nen Erre­gern sind vor allem P. fal­ciparum (Mala­ria tro­pica), P. ovale und vivax (Mala­ria ter­tiana), P. mala­riae (Mala­ria quart­ana) und P. know­lesi für den Men­schen von Bedeu­tung. Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen für The­ra­pie und Pro­phy­laxe stellt die rasch zuneh­mende Ent­wick­lung von Resis­ten­zen gegen­über prak­tisch allen der­zeit ver­füg­ba­ren Medi­ka­men­ten dar.

4. Chemo-Pro­phy­laxe & Mückenschutz

Zur Mala­ria-Pro­phy­laxe zäh­len alle Maß­nah­men, die eine Infek­tion oder den Krank­heits­aus­bruch ver­hin­dern sol­len: zum einen die Ver­mei­dung von Insek­ten­sti­chen, zum ande­ren die Chemo-Pro­phy­laxe durch die Ein­nahme von Mala­ria-Medi­ka­men­ten. Einen Impf­stoff gibt es nach wie vor nicht.

5. Bemü­hun­gen verstärken

Die inter­na­tio­na­len Aus­ga­ben zur Ein­däm­mung von Mala­ria lagen laut WHO 2017 bei etwa 3,1 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Um wie geplant die Zahl der Erkran­kun­gen und Todes­fälle bis 2030 um 90 Pro­zent zu sen­ken, sind laut WHO ab 2020 rund 6,6 Mil­li­ar­den US-Dol­lar pro Jahr nötig.

Quelle: APA; State of the Art „Mala­ria“ aus der ÖÄZ 3/​2018 vom 10.2.2018

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 1–2 /​25.01.2019