Im Fokus: Impfplicht

25.02.2019 | Themen

1. Impfungen verhindern Krankheiten

88 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind der Ansicht, dass Krankheiten, die kaum noch aufgetreten sind, wieder häufiger vorkommen, wenn sich viele nicht impfen lassen. Das hat das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Linzer Market Instituts, die im Auftrag der Ärztekammer Steiermark Anfang Feber 2019 bei 1.005 Personen über 16 Jahren online durchgeführt wurde. Nur ein Prozent der Befragten meint, dass Impfungen nichts bringen.

2. Masernausbruch in Österreich: Wahrnehmung

Von den Befragten geben 84 Prozent an, die Diskussion über die Impfpflicht verfolgt zu haben; 16 Prozent verneinen diese Frage. Allerdings zeigt sich deutlich ein Altersgefälle: Während bei den über 50-Jährigen 89 Prozent die Diskussion verfolgt haben, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen immerhin noch 84 Prozent. Von den 15- bis 29-Jährigen geben nur 71 Prozent an, die Diskussion verfolgt zu haben.

3. Impfbefürworter und Impfgegner

Bei der aktuellen Befragung bezeichnen sich 79 Prozent der Befragten als Impfbefürworter, 13 Prozent als Impfgegner; acht Prozent machten keine Angabe (weiß nicht). Mit 81 Prozent sind Männer gegenüber Frauen mit 78 Prozent eher Impfbefürworter (aber noch innerhalb der Schwankungsbreite). Bei den über 50-Jährigen ist mit 82 Prozent die Zustimmung größer als bei 15- bis 29-Jährigen mit 75 Prozent.

4. Impfpflicht und Kindergeld

Knapp zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) sprechen sich für eine Koppelung von Kinderbetreuungsgeld und Familienbeihilfe an die Inanspruchnahme von vorgeschriebenen Impfungen aus. Die stärkste Zustimmung gibt es hier von Männern (72 Prozent vs. 55 Prozent bei Frauen) und den Befragten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

5. Teilnahme an einer Volksbefragung

Sollte es zu einer Volksbefragung kommen, ob Transferzahlungen in voller Höhe mit der Gratis-Impfaktion gekoppelt werden sollen, wollen 72 Prozent der Befragten auf jeden Fall oder eher teilnehmen. Mit 76 Prozent zeigt sich die größte Bereitschaft bei den 15- bis 29-Jährigen. Von den Haushalten, in denen Kinder bis zum 14. Lebensjahr leben, sagen sogar 84 Prozent, an einer solchen Volksbefragung teilnehmen zu wollen.

Quelle: market Marktforschungsinstitut im Auftrag der Ärztekammer Steiermark

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 4 / 25.02.2019