Poli­ti­sche Kurz­mel­dun­gen: Kurz und informativ

25.06.2019 | Politik


Fort­bil­dungs­nach­weis – Stich­tag 1. Sep­tem­ber 2019

Bis zum Stich­tag 1.9.2019 müs­sen alle Ärz­tin­nen und Ärzte min­des­tens 150 absol­vierte DFP-Punkte, die in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren absol­viert wur­den, nach­wei­sen. Min­des­tens 50 DFP-Punkte müs­sen dabei aus Ver­an­stal­tun­gen stam­men; von den 150 DFP-Punk­ten muss es sich bei min­des­tens 120 DFP-Punk­ten um medi­zi­ni­sche han­deln. Der Nach­weis selbst kann über das DFP-Diplom erfol­gen, die indi­vi­du­elle Doku­men­ta­tion des Arz­tes, das Online-Fort­bil­dungs­konto meindfp.at oder in Papierform.

In der aktu­el­len Aus­gabe der ÖÄZ gibt es die­ses Mal zwei DFP-Lite­ra­tur­stu­dien, mit denen Sie wei­tere Fort­bil­dungs­punkte sam­meln kön­nen. Bitte beach­ten Sie: Damit DFP-Punkte bis zum Stich­tag des Fort­bil­dungs­nach­wei­ses am 1. Sep­tem­ber 2019 auf das Fort­bil­dungs­konto gebucht wer­den kön­nen, müs­sen Fra­ge­bö­gen für alle DFP-Lite­ra­tur­stu­dien aus der ÖÄZ bis zum 12. August 2019 in der Redak­tion ein­ge­langt sein (Fax bezie­hungs­weise Datum des Poststempels).

ÖÄK beschließt neue Notarzt-Ausbildung

Die Voll­ver­samm­lung der ÖÄK hat Mitte Juni die neue Not­arzt-Aus­bil­dung beschlos­sen. Die neue Aus­bil­dung beinhal­tet nun – statt eines Kur­ses – min­des­tens 33 Monate spi­tals­ge­bun­dene Aus­bil­dung mit exakt defi­nier­ten Fer­tig­kei­ten. Danach fol­gen ein 80-stün­di­ger Lehr­gang (bis­her 60 Stun­den) sowie 20 super­vi­dierte Not­arzt­ein­sätze. Den Abschluss bil­det eine öster­reich­weit ein­heit­li­che Prü­fung. Betrof­fen von der neuen Not­arzt­aus­bil­dung sind orga­ni­sierte Not­arzt­dienste, die meist von regio­na­len Kran­ken­an­stal­ten bereit­ge­stellt wer­den; sie gilt nicht für all­ge­mein­me­di­zi­ni­sche Not- und Bereit­schafts­dienste wie etwa den Ärz­te­funk­dienst in Wien. Für ÖÄK-Prä­si­dent Univ. Prof. Tho­mas Sze­ke­res wird die Aus­bil­dung zum Not­arzt in Öster­reich nun deut­lich umfang­rei­cher und bes­ser. Er räumt aber auch ein, dass Ärzte genü­gend Zeit zu Ver­fü­gung gestellt wer­den müsste, um die Aus­bil­dung in die­sem erwei­ter­ten Umfang absol­vie­ren zu kön­nen. Sze­ke­res appel­lierte an die Län­der bezie­hungs­weise Kran­ken­an­stal­ten­trä­ger, die Kos­ten der neuen Not­arzt­aus­bil­dung zu über­neh­men, „so wie uns das bei den Ver­hand­lun­gen davor auch zuge­sagt wurde“.

21 Pro­zent aller Todes­fälle in der EU wur­den 2016 durch Lun­gen­krebs ver­ur­sacht. Das teilte das sta­tis­ti­sche Amt der EU, Euro­stat, kürz­lich mit. Die höchste Rate an Lun­gen­krebs-beding­ten Todes­fäl­len hat Ungarn (27 Pro­zent), die nied­rigste Por­tu­gal (15 Pro­zent). Öster­reich liegt bei rund 20 Pro­zent. Ins­ge­samt war etwa ein Vier­tel der Todes­fälle auf Kar­zi­nome zurückzuführen.

Vor­sor­ge­un­ter­su­chung wei­ter­hin ohne HIV-Test

Ent­ge­gen der Ankün­di­gung von Ex-Gesund­heits­mi­nis­te­rin Beate Har­tin­ger-Klein (FPÖ) im Vor­jahr, wonach der HIV-Test Teil der Vor­sor­ge­un­ter­su­chung wer­den soll, hat der Haupt­ver­band der Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger dies abge­lehnt. Begrün­dung: Die aktu­elle Evi­denz zum Thema HIV-Tes­tung emp­fiehlt keine all­ge­meine Tes­tung. Dies geht aus der Beant­wor­tung einer par­la­men­ta­ri­schen Anfrage der NEOS durch Gesund­heits­mi­nis­te­rin Bri­gitte Zarfl her­vor. Des Wei­te­ren heißt es in der Beant­wor­tung der Anfrage, dass pro­phy­lak­ti­sche Maß­nah­men zur Erhal­tung der Gesund­heit bezie­hungs­weise zur Früh­erken­nung einer Krank­heit ohne vor­aus­ge­gan­ge­nen Krank­heits­ver­dacht grund­sätz­lich frei­wil­lige Leis­tun­gen der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung sind.

Kein Rück­gang bei STDs

Die Infek­ti­ons­rate bei sexu­ell über­trag­ba­ren Erkran­kun­gen (Sexual Trans­mit­ted Dise­a­ses, STD) ist zwi­schen 2012 und 2016 annäh­rend gleich hoch geblie­ben, warnt die WHO in einer neuen Stu­die. Dem­nach gibt es welt­weit jähr­lich rund 376 Mil­lio­nen Infek­tio­nen bei 15- bis 49-Jäh­ri­gen. Unter­sucht wur­den Infek­tio­nen mit Tricho­mo­na­den (156 Mil­lio­nen Infek­tio­nen pro Jahr), Chla­my­dien (127,2 Mil­lio­nen), Gono­kok­ken (86,9 Mil­lio­nen) und Syphi­lis (6,3 Mil­lio­nen). Her­pes, HPV oder HIV wur­den in dem Bericht nicht berück­sich­tigt. Die WHO for­dert eine bes­sere Ver­sor­gung der Betrof­fe­nen, vor allem aber mehr Prä­ven­tion und Aufklärung.

Nie­der­ös­ter­reich: Bereit­schafts­dienst neu geregelt

In Nie­der­ös­ter­reich haben sich Ärz­te­kam­mer, Gebiets­kran­ken­kasse und Land auf eine Neu­re­ge­lung der haus­ärzt­li­chen Bereit­schafts­dienste geei­nigt. Stim­men die Gre­mien der Sozi­al­ver­si­che­rung zu, gel­ten ab 1. Juli 2019 an Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen Öff­nungs­zei­ten von 9 Uhr bis 11 Uhr. Zwi­schen 8 Uhr und 9 Uhr sowie zwi­schen 11 Uhr und 14 Uhr soll Zeit für Visi­ten sein. Die Hono­rare – sowohl für die Dienst­be­reit­schaft als auch für tat­säch­lich erbrachte ärzt­li­che Leis­tun­gen – wer­den außer­dem deut­lich erhöht. Vor­aus­sicht­lich ab 2020 sol­len sich auch All­ge­mein­me­di­zi­ner, die als Wahl­ärzte tätig sind, am Bereit­schafts­dienst betei­li­gen können.

Öster­rei­chi­sche Gesund­heits­kasse: Lei­tungs­team bestellt

Das im Juni bestellte vier­köp­fige Lei­tungs­team der neuen Öster­rei­chi­schen Gesund­heits­kasse (ÖGK) tritt am 1. Juli 2019 sei­nen Dienst an. Gene­ral­di­rek­tor wird Bern­hard Wur­zer, Alex­an­der Hage­nauer einer der drei Stell­ver­tre­ter. Wei­tere Stell­ver­tre­ter sind Georg Sima, seit 2013 stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des Gesund­heits­diens­tes der Kärnt­ner GKK, und Rai­ner Tho­mas, seit 2013 Direk­tor und Lei­ter der Grund­satz­ab­tei­lung im Haupt­ver­band der Sozialversicherungsträger.

Per­so­nen:
Zarfl ist Sozial- und Gesundheitsministerin

Die Ernäh­rungs­wis­sen­schaf­te­rin Bri­gitte Zarfl (56) über­nimmt bis zur Bil­dung einer neuen Regie­rung nach den Natio­nal­rats­wah­len im Herbst die­ses Jah­res die Sozial- und Gesund­heits­agen­den. Nach ihrer Tätig­keit im Gesund­heits­res­sort von SPÖ-Minis­te­rin Lore Hostasch und eini­gen Jah­ren in der EU-Sozi­al­po­li­tik bestellte Rudolf Hunds­tor­fer (SPÖ) sie zur Lei­te­rin der Prä­si­di­al­sek­tion des Sozialministeriums.

USA: keine reli­giöse Aus­nahme bei Impfpflicht

Der US-ame­ri­ka­ni­sche Bun­des­staat New York schafft Aus­nah­men bei der Impf­pflicht wegen reli­giö­sen Moti­ven ab. Seit Herbst des Vor­jah­res herrscht im Bun­des­staat eine schwere Masern-Epi­de­mie. In fast allen US-Bun­des­staa­ten gibt es eine Reihe von ver­pflich­ten­den Imp­fun­gen für Schul­kin­der; Aus­nah­men wegen medi­zi­ni­schen oder reli­giö­sen Grün­den sind jedoch mög­lich. Die­ses Jahr wur­den in den USA bereits mehr als 1.020 Masern-Fälle regis­triert; das ist die höchste Zahl seit 1992.

Kongo: mehr als 2.000 Ebola-Fälle

Im Kongo sind mehr als 2.100 Men­schen an Ebola erkrankt. Die seit Mona­ten andau­ernde und bis­her zweit­schwerste Ebola-Epi­de­mie hat bereits mehr als 1.400 Todes­fälle ver­ur­sacht. Nun hat die WHO neu­er­lich dar­auf ver­zich­tet, eine „gesund­heit­li­che Not­lage von inter­na­tio­na­ler Trag­weite“ aus­zu­ru­fen. Die Lage sei zwar ernst; es seien aber nicht alle Kri­te­rien für einen sol­chen Schritt erfüllt. Auch im Nach­bar­land Uganda sind kürz­lich zwei Men­schen an Ebola gestorben.

Indien: erste Nipah-Infektion

Das indi­sche Gesund­heits­mi­nis­te­rium hat kürz­lich die erste Nipah-Infek­tion in die­sem Jahr gemel­det. Das 1998 erst­mals in Malay­sia nach­ge­wie­sene Virus kann Fie­ber, Atem­wegs­er­kran­kun­gen und töd­li­che Menin­git­i­den ver­ur­sa­chen. Bis dato gibt es weder eine Imp­fung noch wirk­same Therapien.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 12 /​25.06.2019