Poli­ti­sche Kurz­mel­dun­gen: Kurz und informativ

10.05.2019 | Politik


Bun­des­ku­rie Nie­der­ge­las­sene beschließt PVE-Gesamtvertrag

Die Bun­des­ku­rie nie­der­ge­las­sene Ärzte hat den bun­des­wei­ten Gesamt­ver­trag für die Pri­mär­ver­sor­gungs­ein­hei­ten kürz­lich ein­stim­mig beschlos­sen. Zuvor hatte schon die Trä­ger­kon­fe­renz aller Kas­sen ein­stim­mig ihre Zustim­mung gege­ben. „Der Gesamt­ver­trag ist nun unter Dach und Fach“, erklärte Kuri­en­ob­mann Johan­nes Stein­hart. Nun müsse die­ser Rah­men­ver­trag mit Inhal­ten gefüllt wer­den. „Die loka­len Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger und vor allem die Län­der sind jetzt am Zug. Es gilt nun, die regio­na­len Hono­rar­ver­ein­ba­run­gen so schnell wie mög­lich abzu­schlie­ßen“, betonte Steinhart.

ÖÄK für För­de­rung des Radverkehrs

Anläss­lich des Tags gegen Lärm am 24. April rief die ÖÄK dazu auf, den Rad­ver­kehr zu för­dern. Laut Sta­tis­tik Aus­tria ist der Kfz-Ver­kehr der größte Lär­mer­re­ger in Öster­reich. Ins­ge­samt wer­den 1,4 Mil­lio­nen Per­so­nen in Öster­reich durch Ver­kehrs­lärm gestört. „Lärm ist ein Gene­ral­st­res­sor, der nicht nur auf der psy­chi­schen Ebene Reiz­bar­keit und Aggres­sio­nen för­dert, son­dern auch die Kon­zen­tra­tion und natür­lich den Schlaf stört“, so ÖÄK-Umwelt­re­fe­rent Heinz Fuch­sig. Das Risiko für Schlag­an­fall, Herz­in­farkt und Blut­hoch­druck steigt. Vor allem in Städ­ten und Bal­lungs­räu­men seien Maß­nah­men für weni­ger und lei­se­ren Kfz-Ver­kehr nötig.


Nord­rhein-West­fa­len schafft Nume­rus clau­sus ab

Künf­tig zählt bei der Stu­di­en­platz­ver­gabe durch die Ein­füh­rung einer gesetz­li­chen „Land­arzt­quote“ nicht mehr allein die Abitur­note, erklärte der Gesund­heits­mi­nis­ter von Nord­rhein-West­fa­len, Karl-Josef Lau­mann (CDU), Mitte Feber nach einem ent­spre­chen­den Kabi­netts­be­schluss. So sol­len sich Abitu­ri­en­ten künf­tig für ein Stu­dium der All­ge­mein­me­di­zin in einem geson­der­ten Ver­fah­ren ohne Nume­rus clau­sus bewer­ben kön­nen. In der ers­ten Stufe des Auf­nah­me­ver­fah­rens flie­ßen die Bewer­tung der Abitur­note, des Tests für Medi­zi­ni­sche Stu­di­en­gänge sowie eine berufliche/​praktische Tätig­keit nach dem Schul­be­such ein. In der zwei­ten Stufe fol­gen Auf­nah­me­ge­sprä­che durch das Lan­des­zen­trum für Gesund­heit. Aller­dings müs­sen sich die Kan­di­da­ten ver­pflich­tend nach Stu­di­en­ende min­des­tens zehn Jahre als Haus­arzt in einer unter­ver­sorg­ten Region in Nord­rhein-West­fa­len tätig zu wer­den. Für das Win­ter­se­mes­ter 2019/​2020 ste­hen an den Hoch­schu­len in Nord­rhein-West­fa­len ins­ge­samt 170 Stu­di­en­plätze zur Ver­fü­gung. Deut­sches Ärzteblatt

Krampf­an­fälle durch E‑Zigaretten?

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Food and Drug Admi­nis­tra­tion (FDA) prüft einen mög­li­chen Zusam­men­hang zwi­schen dem Kon­sum von E‑Zigaretten und Krampf­an­fäl­len. Seit 2010 sind 35 Fälle gemel­det wor­den, was nach Ansicht der FDA eine wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chung recht­fer­tigt. Unter den Betrof­fe­nen fin­den sich auf­fäl­lig viele junge Erwach­sene; in die­ser Alters­gruppe sind E‑Zigaretten mitt­ler­weile belieb­ter als herkömmliche.

Pati­ent Safety Award: Ein­reich­frist 16. August 2019

Die Platt­form Pati­en­ten­si­cher­heit ver­leiht auch heuer wie­der den Aus­trian Pati­ent Safety Award (APSA) für inno­va­tive Leis­tun­gen zur Erhö­hung von Pati­en­ten­si­cher­heit und Qua­li­tät in Gesund­heits­ein­rich­tun­gen. Ziel ist es, die Pro­jekte der Öffent­lich­keit zu prä­sen­tie­ren und so für das Thema zu sen­si­bi­li­sie­ren. Kran­ken­an­stal­ten, Abtei­lun­gen und Sta­tio­nen, Pri­mär­ver­sor­gungs­zen­tren bezie­hungs­weise ambu­lante Gesund­heits­ein­rich­tun­gen sind ein­ge­la­den, daran teil­zu­neh­men. Pro­jekte kön­nen bis 16. August 2019 über www.plattformpatientensicherheit.at ein­ge­reicht wer­den. 
Rück­fra­gen an: office@plattformpatientensicherheit.at


AGES: Online-Umfrage zu Gesundheitsrisiken

Gesund­heit, Ernäh­rung, Umwelt­schutz – das sind die drei gro­ßen The­men­kreise, die im Mit­tel­punkt einer Online-Umfrage der Agen­tur für Gesund­heit und Ernäh­rungs­si­cher­heit (AGES) ste­hen. Kon­kret geht es darum, wel­che Ent­wick­lun­gen Ärz­tin­nen und Ärzte beun­ru­hi­gen – ob Anti­bio­ti­ka­re­sis­ten­zen, Neben­wir­kun­gen von Arz­nei­mit­teln, gen­tech­nisch ver­än­derte Lebens­mit­tel oder die Belas­tung der Umwelt durch die Indus­trie etc.
Ihre Mei­nung zählt! Machen Sie mit! » zur Umfrage

ÖÄK for­dert gene­relle Impfpflicht

„Wir tre­ten für eine gene­relle Impf­pflicht ein: das schließt Gesund­heits­per­so­nal ein, geht aber sinn­vol­ler­weise viel wei­ter. Über­all, wo viele Men­schen zusam­men­kom­men, besteht die Gefahr, Infek­ti­ons­trä­ger gefähr­li­cher Krank­hei­ten zu wer­den“, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Univ. Prof. Tho­mas Sze­ke­res nach dem von der Volks­an­walt­schaft orga­ni­sier­ten Impf­gip­fel Ende April die­ses Jah­res. Die Durch­imp­fungs­rate müsse drin­gend die von der WHO defi­nierte Quote von 95 Pro­zent errei­chen. „Daher unter­stüt­zen wir jede Maß­nahme, die die­sem Ziel dient“, so Sze­ke­res. Kon­se­quen­zen für die Nicht­be­ach­tung der Impf­pflicht zu defi­nie­ren, sei Auf­gabe der Poli­tik. Die ÖÄK hat sich bereits am 10. April 2019 in einem Vor­stands­be­schluss für eine gene­relle Impf­pflicht bezüg­lich der im Öster­rei­chi­schen Impf­plan emp­foh­le­nen Imp­fun­gen ausgesprochen.

Keine Krank­schrei­bung per WhatsApp

Eine Krank­schrei­bung ohne Arzt­ter­min per Whats­App, wie sie ein deut­sches Start-up-Unter­neh­men mit­tels „AU-Schein“ anbie­tet, ist den Aus­sa­gen der Wie­ner Gebiets­kran­ken­kasse zufolge in Öster­reich nicht zuläs­sig. Hier erfolgt die Krank­schrei­bung nur durch nie­der­ge­las­sene Ärzte auf­grund einer per­sön­lich durch­ge­führ­ten Unter­su­chung und einer die­ser Unter­su­chung ent­spre­chen­den Kran­ken­be­hand­lung. Eine Krank­mel­dung aus­schließ­lich auf­grund der eige­nen Anga­ben des Ver­si­cher­ten – wie beim „AU-Schein“ vor­ge­se­hen – sei daher nicht zuläs­sig. Hier beant­wor­ten Pati­en­ten online einen Fra­ge­bo­gen, geben per­sön­li­che Daten ein und bezah­len per Pay­Pal oder Kre­dit­karte. Diese Anga­ben wer­den ver­schlüs­selt per Whats­App an einen Arzt gesen­det, der die Erkäl­tung dia­gnos­ti­ziert und die Krank­schrei­bung aus­stellt. Die Pati­en­ten erhal­ten diese dar­auf­hin per Whats­App sowie das Ori­gi­nal per Post.


Ärz­te­man­gel auch in „Inne­rer Medizin“

Auch im Fach „Innere Medi­zin“ droht durch die bevor­ste­hende Pen­sio­nie­rungs­welle ein Eng­pass bei den Ärz­ten, warnte kürz­lich der Bun­des­ku­ri­en­ob­mann der ange­stell­ten Ärzte in der ÖÄK, Harald Mayer. In den kom­men­den zehn Jah­ren wer­den hier 35 Pro­zent der aus­schließ­lich ange­stell­ten Ärzte das Pen­si­ons­al­ter errei­chen. „Wenn in einem so zen­tra­len Bereich eine der­ar­tig große Lücke droht, dann ist es wirk­lich höchste Zeit, dass die Ver­ant­wort­li­chen end­lich auf­wa­chen und attrak­tive Aus­bil­dungs- und Arbeits­be­din­gun­gen schaf­fen“, for­derte Mayer.

Kongo: Ebola brei­tet sich wei­ter aus

Bei der Ebola-Epi­de­mie, die seit August 2018 im Osten der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kongo gras­siert, hat es zuletzt eine dra­ma­ti­sche Stei­ge­rung bei den Neu­erkran­kun­gen gege­ben. Kürz­lich wur­den inner­halb einer Woche 126 bestä­tigte Neu­erkran­kun­gen sowie 83 Todes­fälle regis­triert. Seit Ende März die­ses Jah­res ist die Zahl der Erkran­kun­gen von rund 1.000 auf inzwi­schen 1.500 gestie­gen. Auch die Zahl der Todes­op­fer ist zuletzt von rund 630 (Ende März 2019) auf mitt­ler­weile rund 950 rasch angestiegen. 

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 9 /​10.05.2019