Interview Norbert Schnedl: „Effektive Kundennähe sicherstellen“

10.11.2019 | Aktuelles aus der ÖÄK

Norbert Schnedl, Vorsitzender des Überleitungsausschusses der BVAEB, spricht im Interview über seine Aufgaben und Synergien durch die Fusion der BVA mit der VAEB.
Sascha Bunda

Was haben Sie sich für Ihre neue Aufgabe vorgenommen? Mir ist klar, dass die übernommene Verantwortung sehr groß ist – denn die Themenbereiche Gesundheit und Soziales gewinnen immer mehr an Bedeutung für die Gesellschaft. Die BVAEB wird ab 1.1.2020 für rund 1,1 Millionen Versicherte zuständig sein – und da ist mir die Gesundheit unserer Versicherten und die hohe Qualität der Leistungen für unsere Versicherten ein Herzensanliegen. Mein Ziel ist daher die bestmögliche Versorgung für unsere Versicherten und eine effektive und kundennahe Ausrichtung der BVAEB sicherzustellen.

Sie kommen ja ursprünglich aus dem Beamtenbereich. Wie bereiten Sie sich darauf vor, die Interessen von Eisenbahnern und Bergbau-Beschäftigten zu vertreten? Ich vertrete schon jetzt die Interessen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in meiner Funktion als Vizepräsident des ÖGB, komme aber – sie haben recht – aus dem Öffentlichen Dienst. Schon der Öffentliche Dienst besteht aus den verschiedensten Berufsgruppen mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen. Denken Sie etwa an die Exekutivbeamten, Lehrer, Straßenarbeiter, das medizinische Pflegepersonal, Bundesheer oder etwa die Bediensteten der Universitäten – um nur einige zu nennen. Nun kommen ab 1.1.2020 noch weitere Versichertengruppen hinzu, und auch diesen werde ich ein besonderes Augenmerk widmen. Aus meiner Tätigkeit als Gewerkschafter sind mir die Bedürfnisse der Eisenbahner und der Bergbau-Beschäftigten bestens bekannt und natürlich genauso wichtig, wie für die anderen Berufsgruppen auch.

Welche Einsparungspotentiale und welche möglichen Synergieeffekte gibt es Ihrer Meinung nach bei der Zusammenlegung der beiden Kassen? Wichtig ist vorweg eine erfolgreiche Zusammenführung der Träger – da geht es zunächst weniger um Einsparungspotentiale, sondern viel mehr eine funktionierende neue Struktur und bestmögliches Kundenservice. Da steht zunächst die Effektivität im Vordergrund, die es gilt sicherzustellen. Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt völlig unseriös mit Zahlenspielen zu beginnen. Wenn sich sinnvolle Synergien ergeben – und davon gehe ich aus – ist das auch im Sinne der Versicherten.

Könnte es nach Ihrer Einschätzung zu Nachteilen durch die Fusion kommen? Wenn ja, zu welchen? Ich gehe davon aus, dass die Vorteile für unsere Versicherten deutlich überwiegen werden.

Welche Änderungen könnte es für Ärzte bei der (e-Card-) Abrechnung konkret geben? Das werden wir in bewährter Art und Weise gerne mit unseren Partnern in der österreichischen Ärztekammer besprechen. Ich freue mich schon auf eine gute Zusammenarbeit!

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 21 / 10.11.2019