Inter­na­tio­na­les Sym­po­sium der ÖÄK: Aus­bil­dung ist das wich­tigste Instrument

25.02.2019 | Aktuelles aus der ÖÄK


Inter­na­tio­nale Erfah­rungs­be­richte und Ver­net­zung stan­den im Fokus des 11. ÖÄK-Sym­po­si­ums. Vor allem im Bereich Aus­bil­dung wur­den Unter­schiede, Gemein­sam­kei­ten und Lern­in­halte identifiziert.

Mitt­ler­weile ist es schon Tra­di­tion gewor­den, dass die Öster­rei­chi­sche Ärz­te­kam­mer vor dem Wie­ner Ärz­te­ball zu einem Sym­po­sium ein­lädt. Im Fokus der 11. Auf­lage des ÖÄK-Sym­po­si­ums stan­den dies­mal die Pra­xis-Aus­wir­kun­gen der deut­schen Mus­ter­wei­ter­bil­dungs­ord­nung und der öster­rei­chi­schen Ärz­te­aus­bil­dungs­ord­nung. Letz­tere wurde 2015 in Kraft gesetzt, um die prak­ti­sche Aus­bil­dung attrak­ti­ver und euro­päi­sier­ter zu gestal­ten, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Tho­mas Sze­ke­res in sei­nen ein­lei­ten­den Wor­ten. Die Qua­li­tät die­ser Aus­bil­dung sei dabei von größ­ter Wich­tig­keit, schließ­lich trage diese dazu bei, den Stand­ort Öster­reich attrak­tiv zu machen.

Ärz­te­aus­bil­dung: die Details

Den Auf­bau der Ärz­te­aus­bil­dung erläu­terte dann Chris­toph Stein­acker, Team­lei­ter Aus- und Fort­bil­dung in der ÖÄK-Rechts­ab­tei­lung den inter­na­tio­na­len Sym­po­si­ums­gäs­ten. Aus dem All­tag der kon­kre­ten Umset­zung erzählte Eiko Meis­ter, Vor­sit­zen­der des ÖÄK-Bil­dungs­aus­schus­ses und Vize­prä­si­dent der stei­ri­schen Ärz­te­kam­mer. Die Novel­lie­run­gen der deut­schen Mus­ter­wei­ter­bil­dungs­ord­nung stellte Max Kaplan, Vize­prä­si­dent der Bun­des­ärz­te­kam­mer, vor. Jörg Hut­ter, Refe­rent für Inter­na­tio­na­les in der ÖÄK und Vize­prä­si­dent der Salz­bur­ger Ärz­te­kam­mer, pran­gerte in sei­nem Vor­trag unter ande­rem ein Über­maß an nicht aus­bil­dungs­re­le­van­ten Tätig­kei­ten an. Den Vor­wurf, dass eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­tige Aus­bil­dung auch unter den Rah­men­be­din­gun­gen des Arbeits­zeit­ge­set­zes nicht mög­lich sei, ver­suchte er durch ent­spre­chende Fak­ten zu ent­kräf­ten. Ein Zuviel an admi­nis­tra­ti­ven Tätig­kei­ten habe zur Folge, dass kaum noch Zeit für die Arbeit mit den Pati­en­ten bleibe.

Einen sehr wich­ti­gen Aspekt sprach Stef­fen Axt, in Wei­ter­bil­dung zum Fach­arzt für Chir­ur­gie in Tübin­gen und Ver­tre­ter der Arbeits­ge­mein­schaft „Junge Chir­ur­gen“ an: In puncto Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen wür­den an deut­schen Kli­ni­ken Wunsch und Rea­li­tät oft weit aus­ein­an­der­klaf­fen. Ähn­li­ches konnte auch Michael de Cil­lia, in Aus­bil­dung zum Fach­arzt für Chir­ur­gie in Salz­burg und Ver­tre­ter der 2016 gegrün­de­ten Young Sur­ge­ons Aus­tria in Salz­burg berichten.

Am zwei­ten Tag wurde unter dem Vor­sitz von ÖÄK-Vize­prä­si­dent Her­wig Lind­ner zunächst das Thema „Ambu­lante Not­fall­ver­sor­gung am Kran­ken­haus“ behan­delt. Annette Rom­mel, Vor­stands­vor­sit­zende der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Thü­rin­gen und Johan­nes Fech­ner, Stv. Vor­stands­vor­sit­zen­der der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Baden-Würt­tem­berg konn­ten dabei von posi­ti­ven Ergeb­nis­sen ent­spre­chen­der Pilot­pro­jekte berich­ten, ebenso wie Michael Lang, ÖÄK-Finanz­re­fe­rent und Prä­si­dent der bur­gen­län­di­schen Ärz­te­kam­mer, der das Modell der Akutor­di­na­tion Bur­gen­land mit Visi­ten­ärz­ten präsentierte.

Den Abschluss des 11. Sym­po­si­ums der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer bil­dete die Dis­kus­sion zum Vor­trag von ÖÄK-Kam­mer­amts­di­rek­tor Johan­nes Zahrl zu einem der gro­ßen Zukunfts­the­men, näm­lich der Telemedizin.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 4 /​25.02.2019