Kurz und informativ

25.09.2018 | Themen


Japan: Todesfall nach Fukushima

In Japan hat die Regierung erstmals einen Todesfall in Zusammenhang mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 bestätigt. Der frühere Mitarbeiter des Atomkraftwerks war beim Einsatz an der Unglücksstelle atomarer Strahlung ausgesetzt und an Lungenkrebs erkrankt. Im Atomkraftwerk Fukushima war es im März 2011 nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami zur Kernschmelze gekommen. Es war das schwerste Atomunglück seit Tschernobyl 1986.


Gewalt in der Schule: Jeder zweite Jugendliche betroffen

Die Hälfte der Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren hat laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF innerhalb eines Monats in oder im Umfeld der Schule Mobbing oder Gewalt erlebt. Insgesamt sind weltweit 150 Millionen Teenager betroffen. UNICEF hat die Schulen dazu aufgerufen, die Schüler unter anderem durch Präventionsmaßnahmen besser vor Gewalt zu schützen.

Handelsbilanzdefizit bei Pharmazeutika

Österreich weist laut Eurostat-Daten das zweithöchste Handelsbilanzdefizit aller 28 EU-Staaten bei medizinischen Produkten und Pharmazeutika auf. Während 2017 Pharmazeutika im Wert von 4,43 Milliarden Euro exportiert wurden, belief sich der Import auf 4,68 Milliarden Euro. Damit war das Defizit nur in den Niederlanden (1,36 Milliarden Euro) höher als in Österreich (246 Millionen Euro). Den höchsten Überschuss erzielte Deutschland mit 26,05 Milliarden Euro: Dort standen Exporte von 39,7 Milliarden Euro Importen von 13,63 Milliarden Euro gegenüber. Die Hauptausfuhr-Länder von EU-Pharmazeutika waren die USA (31 Prozent), vor der Schweiz (13 Prozent) und China (sechs Prozent). Bei der Einfuhr in die EU lagen ebenfalls die USA (40 Prozent) voran, gefolgt von der Schweiz (34 Prozent).


Simbabwe: Notstand wegen Cholera

Nachdem in Simbabwe mindestens 20 Menschen an Cholera gestorben sind, hat die Regierung in der Hauptstadt Harare den Notstand ausgerufen. Im Laufe einer Woche wurden rund 2.000 Cholera-Fälle gemeldet. 2008 sind in Simbabwe mehr als 4.000 Menschen bei einer Cholera-Epidemie gestorben.


Belgien: Zigaretten ohne Werbung

In Belgien soll es Tabakprodukte künftig nur noch in Verpackung ohne Werbung („Plain Packaging“) geben. Das königliche Dekret mit der Verordnung muss noch von der EU-Kommission und dem Staatsrat abgesegnet werden. Auch in anderen Ländern wie Frankreich, USA und Australien ist Plain Packaging bereits üblich, um das Rauchen unattraktiver zu machen.

Japan: Röteln-Fälle nehmen zu

In Japan ist in diesem Jahr eine Besorgnis erregende Zunahme an Röteln-Fällen zu verzeichnen: Bereits mehr als 360 Menschen sind erkrankt – fast vier Mal so viele wie im Vorjahr. Besonders viele Fälle gibt es in Tokio und Umgebung. Die Bevölkerung – vor allem Männer zwischen 30 und 60 – wurden zur Impfung aufgerufen. 2013 infizierten sich bei einem größeren Röteln-Ausbruch mehr als 10.000 Menschen. 


Luftverschmutzung: mehr Maßnahmen gefordert

Die Maßnahmen der EU zum Schutz vor Luftverschmutzung hätten bisher nicht die erwartete Wirkung gezeigt, kritisierte der Europäische Rechnungshof (EuRH) kürzlich in einem Bericht. Rund 400.000 vorzeitige Todesfälle in der EU werden jährlich durch die Luftverschmutzung verursacht. Die meisten Todesfälle – vor allem in osteuropäischen Ländern – sind auf Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon zurückzuführen.

AUVA verliert 500.000 Versicherte

Weil sie nach der Sozialversicherungsreform nicht mehr für die Unfallversicherung der Selbstständigen zuständig sein soll, wird die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) rund 537.000 Versicherte verlieren. Das sind umgerechnet rund 62 Millionen Euro Beitragseinnahmen (Stand 2017). Laut den Reformplänen sollen die Selbstständigen künftig in der neuen Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) nicht nur kranken- und pensions-, sondern auch unfallversichert sein. Sie werden mit den Bauern zusammengefasst, deren Versicherung schon bisher für alle drei Sparten zuständig war. Offen ist, wie und wann der administrative Übergang zur erst zu gründenden SVS bewerkstelligt wird. Offen ist auch noch, ob das ein Gewinn- oder Verlustgeschäft für die AUVA wird: Zwar verliert sie Beitragseinnahmen, muss wohl aber u.a. auch weniger für Unfallheilbehandlungen und Renten zahlen.

Don’t Smoke-Volksbegehren: Eintragungswoche

Von 1. bis 8. Oktober findet die Eintragungswoche für das von der Wiener Ärztekammer zusammen mit der Österreichischen Krebshilfe initiierte Nichtraucherschutz-Volksbegehren DON’T SMOKE statt. Ärztekammer-Präsident Univ. Prof. Thomas Szekeres appellierte kürzlich in einer Pressekonferenz an die Bevölkerung, das Vorhaben zu unterstützen: „Jeder, der das Volksbegehren bereits unterschrieben hat, soll noch eine weitere Person zum Unterschreiben bewegen.“ Eine von der Wiener Ärztekammer im Juni 2018 österreichweit durchgeführte Umfrage zum Nichtraucherschutz hat die Unterstützung der Bevölkerung in Sachen Nichtraucherschutz erneut verdeutlicht. Demnach treten 62 Prozent der befragten über 16-Jährigen für einen umfassenden Nichtraucherschutz in der Gastronomie ein. 32 Prozent der noch nicht deklarierten Befragten haben angegeben, das Volksbegehren in der Eintragungswoche unterschreiben zu wollen; 38 Prozent wollen auch noch weitere Personen zum Unterzeichnen bewegen. Szekeres dazu: „Das Potential und der Wille in der Bevölkerung sind da, etwas zu verändern.“ Die stärksten Argumente für den Nichtraucherschutz in der Gastronomie waren für die Befragten der lückenhafte Jugendschutz (94 Prozent), der mangelnde Arbeitnehmerschutz (92 Prozent) sowie die Gefahren durch den Passivrauch (91 Prozent). Für Szekeres ist „ganz klar, dass die Bemühungen der Regierung, vor allem in puncto Jugendschutz, nicht ausreichend sind“. Nur ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie könne vor den Schäden schützen. „Daher kann Gesundheit kein parteipolitisches Thema sein“, kommentierte Szekeres. In der Unterstützungsphase wurden bereits knapp 600.000 Unterschriften gesammelt, die nun auch für das eigentliche Volksbegehren zählen. Ziel ist es, in der Eintragungswoche diese Marke deutlich zu erhöhen, um so auch den Druck auf die Politik zu verstärken. Österreichweit ist im Vorfeld der Eintragungswoche eine breite Informationsoffensive geplant. In Wien etwa werden Flyer verteilt, U-Bahnen mit entsprechenden Plakaten versehen und Großwerbeflächen gebucht.

Das Volksbegehren kann von 1. bis 8. Oktober persönlich in jedem Bezirks- oder Gemeindeamt sowie online mittels elektronischer Handy-Signatur oder Bürgerkarte unterzeichnet werden. Alle nötigen Informationen finden Sie unter www.dontsmoke.at 

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 18 / 25.09.2018