Kurz und informativ

25.10.2018 | Themen


EU: weniger Transfette in Lebensmitteln

Die EU-Kommission will die Menge künstlicher Transfette in Lebensmitteln strikt begrenzen, um so die Zahl der Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu senken. Transfette sollen künftig nicht mehr als zwei Prozent der in Lebensmitteln enthaltenen Fette ausmachen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hatte schon 2009 geraten, die Aufnahme von Transfetten so gering wie möglich zu halten. Transfette entstehen bei der chemischen Härtung von Pflanzenölen und werden u.a. genutzt, um Lebensmittel besser haltbar zu machen.

WHO: Verbot von Zigarettenalternativen?

Die WHO plädiert dafür, Zigarettenalternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer streng zu regulieren beziehungsweise gänzlich zu verbieten. Das forderte kürzlich die Vorsitzende der Anti-Tabak-Konvention der WHO, Vera Luiza da Costa e Silva. Ihren Aussagen zufolge müssten die Regierungen auch diese Produkte in Rauchverbotszonen verbieten und junge Menschen vor entsprechender Werbung schützen.

Hongkong: Ratten-Hepatitis E beim Menschen

In Hongkong hat sich laut der Universität Hongkong erstmals weltweit ein Mensch mit der Rattenvariante des Hepatitis-E-Virus infiziert. Die Krankheit wurde bei einem 56-jährigen Patienten diagnostiziert, der nach einer Leber-Transplantation dauerhaft anomale Leberwerte aufgewiesen hatte. Möglicherweise hat sich der Betroffene beim Verzehr von verunreinigten Nahrungsmitteln infiziert. In den vergangenen Monaten hat sich die Rattenplage in Hongkong aufgrund des anhaltend warmen und feuchten Wetters verschärft. Laut WHO sind weltweit jährlich 20 Millionen Menschen von der menschlichen Hepatitis-E-Variante betroffen.

Iran: Tote durch gepanschten Alkohol

An den Folgen des Konsums von gepanschtem Alkohol sind im Iran knapp 30 Menschen gestorben. Insgesamt wurden 290 Menschen stationär behandelt. Sowohl der Verkauf als auch der Konsum von Alkohol sind im Iran aus religiösen Gründen streng verboten. Auf dem Schwarzmarkt ist Alkohol zu überhöhten Preisen erhältlich; gepanschter Alkohol ist die billige Alternative.Im Iran eben fünf Millionen Alkoholiker.

Deutschland: HIV-Selbsttests frei erhältlich

In Deutschland sind HIV-Selbsttests seit kurzem nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien erhältlich. Solche Schnelltests durften bisher nur an Ärzte, Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen abgegeben werden. Gleichzeitig bietet das Gesundheitsministerium ein Informationsangebot zu den Tests. Die Bundesregierung erhofft sich dadurch eine frühere Diagnose und Therapie von Betroffenen.

Simbabwe: Cholera-Epidemie

Um die grassierende Cholera-Epidemie einzudämmen, sollen in Simbabwe rund 1,4 Millionen Menschen geimpft werden. Die Krankheit hat sich vor allem in den dicht besiedelten Vororten der Hauptstadt Harare ausgebreitet. Seit Beginn der Epidemie Anfang September hat es laut WHO 49 Todesfälle und knapp 8.000 Verdachtsfälle gegeben. Im Jahr 2008 sind bei einer Cholera-Epidemie in Simbabwe mehr als 4.000 Menschen gestorben.

Irland: Änderung in Abtreibungsgesetz

Nach dem Referendum zur Legalisierung der Abtreibung berät das Parlament in Irland entsprechende Gesetzesänderungen. Im Mai dieses Jahres haben sich die Abtreibungsbefürworter mit rund 66 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Bislang waren Abtreibungen auch nach einer Vergewaltigung, Inzest oder einer tödlichen Fehlbildung des Fötus verboten. Bei einer Abtreibung drohen Frauen demnach bis zu 14 Jahre Haft. Dieser Zusatzartikel der Verfassung soll nun durch einen Text ersetzt werden, der Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche erlaubt. Unter gewissen Bedingungen soll ein Abort auch bis zur 24. Woche möglich sein, etwa wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

9. Landsteiner-Tag: 6. November 2018

Am 6. November findet in Wien der 9. Landsteiner Tag unter dem Motto „Diabetes als interdisziplinäre Erkrankung in der Praxis“ statt. Ziel ist es, den aktuellen Stand der Medizin zu Diabetes mellitus aus verschiedensten fachlichen Blickwinkeln wissenschaftlich zu beleuchten. Anmeldung bis 30. Oktober 2018 telefonisch unter 0676/57 47 532 oder per E-Mail an: sekretariat@karl-landsteiner.at 

7 Prozent

der EU-Bürger waren 2014 chronisch depressiv. In Österreich waren es 7,7 Prozent, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Eurostat hervorgeht. In allen EU-Staaten waren Frauen häufiger betroffen. In Österreich waren 9,5 Prozent der Frauen chronisch depressiv, bei Männern 5,7 Prozent. Der insgesamt höchste Anteil von Betroffenen wurde in Irland mit zwölf Prozent registriert, gefolgt von Portugal (11,9 Prozent) und Deutschland (10,6 Prozent).

Gesundheitsausgaben leicht gesunken

Die Gesundheitsausgaben sind 2017 gemessen am BIP leicht gesunken: Während sie 2016 noch 10,4 Prozent des BIP betrugen, waren es 2017 nur 10,3 Prozent. Das geht aus einer Schnellschätzung der Statistik Austria hervor. Die endgültigen Zahlen werden im Februar 2019 veröffentlicht. In absoluten Zahlen sind die Gesundheitsausgaben demnach von 36,88 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 38,11 Milliarden Euro im Vorjahr weiter gestiegen. Der öffentliche Anteil an den Gesundheitsausgaben ist mit 28,3 Milliarden leicht angestiegen und betrug 74,3 Prozent (74,1 Prozent) und 28,3 Milliarden Euro. Zusätzlich wurden 2,67 Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitswesen (2016: 2,72 Milliarden Euro) aufgewendet.

Tuberkulose tödlichste Infektionskrankheit

Tuberkulose ist laut WHO weiterhin die tödlichste Infektionskrankheit weltweit – noch vor HIV und Aids. Zum Vergleich: 2017 waren 1,6 Millionen Todesfälle auf Tbc zurückzuführen; 940.000 Menschen starben an den Folgen. Offiziell registrierte die WHO 2017 rund 6,4 Millionen Tbc-Fälle; der Tuberkulose- Bericht geht aber von schätzungsweise zehn Millionen Betroffenen aus. Tuberkulose ist vor allem in strukturschwachen Regionen in Afrika, Osteuropa und Zentralasien verbreitet: Zwei Drittel der Neuinfektionen 2017 wurden in Indien, Indonesien, China, Pakistan, Bangladesch, Nigeria, Südafrika und auf den Philippinen registriert.

Deutschland: zuckerfreie Babymilch

Die deutsche Ernährungsministerin Julia Klöckner will Zucker und süßende Zutaten in Produkten wie Babytee und Kindermilch verbieten. Klöckner will demnach bis Ende 2019 eine gesetzliche Regelung für das Verbot schaffen. Außerdem will sie sich bei der EU-Kommission für ein Verbot von gesüßten Kinderkeksen einsetzen.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2018