Kurz und informativ

25.04.2018 | Themen


Pri­vat­kran­ken­an­stal­ten: Plus von 2,33 Prozent ’

Nach meh­re­ren Ver­hand­lungs­run­den wurde für die rund 7.000 Beschäf­tig­ten in den Pri­vat­kran­ken­an­stal­ten ein neuer Kol­lek­tiv­ver­trags­ab­schluss erreicht: Die KV-Löhne und KV-Gehäl­ter sowie die Zula­gen wur­den mit 1. April 2018 um 2,33 Pro­zent erhöht. Außer­dem wer­den Über­zah­lun­gen, die aus der Umstel­lung des Ein­kom­mens­sche­mas 2017 ent­stan­den sind, valo­ri­siert. Für ab dem 1. Juni 2017 neu ein­ge­tre­tene Ärzte wurde gemein­sam mit der Wie­ner Ärz­te­kam­mer ein neues Gehalts­schema ver­han­delt. Die Ein­stiegs­ge­häl­ter der All­ge­mein­me­di­zi­ner wur­den um sechs Pro­zent erhöht; das Gehalts­schema der Fach­ärzte wurde um 3,5 Pro­zent erhöht. Die Ärzte in Basis­aus­bil­dung wer­den künf­tig mit den Tur­nus­ärz­ten in einem Schema zusammengeführt. 


1 Mil­li­arde Men­schen

will die WHO bis 2026 in Afrika gegen Gelb­fie­ber imp­fen. Gelb­fie­ber hat sich laut WHO wie­der zu einer „ernst­haf­ten glo­ba­len Bedro­hung für die öffent­li­che Gesund­heit“ ent­wi­ckelt. In Angola und der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kongo sind 2016 rund 400 Men­schen daran gestor­ben. 2013 gab es in Afrika nach Schät­zun­gen der WHO bis zu 60.000 Gelbfieber-Todesfälle. 

Rekord­tief bei Arbeitsunfällen 

Die Zahl der Arbeits­un­fälle pro 1.000 Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­sen ist 2017 auf den neuen Tiefst­wert von 24,27 gesun­ken. 2016 lag die Unfall­rate noch bei 24,59. Das teilte die All­ge­meine Unfall­ver­si­che­rungs­an­stalt (AUVA) kürz­lich mit. 2016 gab es ins­ge­samt 104.161 Arbeits­un­fälle; 54.510 wei­tere Unfälle betra­fen Kin­der­gar­ten­kin­der, Schü­ler und Stu­die­rende. Die am meis­ten gefähr­dete Berufs­gruppe bleibt die Bau­bran­che mit einer Unfall­rate von 65,3. Außer­dem wur­den 1.195 Fälle von Berufs­krank­hei­ten aner­kannt, vor allem Schwer­hö­rig­keit durch Lärm (642 Fälle) und Haut­er­kran­kun­gen (148 Fälle). 

China: Fein­staub- Belas­tung gesunken 

China ist es gelun­gen, die Fein­staub-Belas­tung der Luft bin­nen vier Jah­ren um 32 Pro­zent zu sen­ken. For­scher um Michael Green­stone vom Insti­tut für Ener­gie­po­li­tik der Uni­ver­si­tät von Chi­cago haben die täg­li­chen Daten von 200 Mess­sta­tio­nen zwi­schen 2013 und 2017 ana­ly­siert. Wenn die Anstren­gun­gen anhal­ten, könnte die Lebens­er­war­tung – ver­gli­chen mit 2013 – um durch­schnitt­lich 2,4 Jahre steigen. 


Indo­ne­sien: Tote durch gepansch­ten Alkohol 

Mehr als 80 Men­schen sind auf der indo­ne­si­schen Insel Java durch selbst gebrann­ten Bil­lig­schnaps gestor­ben. Mehr als 80 Per­so­nen wur­den sta­tio­när behan­delt. Die Behör­den haben den Gesund­heits­not­stand ausgerufen. 

Ser­bien: Tote durch Masern-Epidemie 

Eine Masern-Epi­de­mie hat in Ser­bien bereits 13 Men­schen­le­ben gefor­dert, wie Bel­gra­der Medien berich­te­ten. Allein im März die­ses Jah­res wur­den sechs Tote regis­triert. Seit Okto­ber 2017 wur­den lan­des­weit mehr als 4.000 Fälle – dar­un­ter auch medi­zi­ni­sches Per­so­nal – gemeldet. 


Gelb­fie­ber in Bra­si­lien: Rei­se­imp­fung empfohlen 

Aktu­ell emp­fiehlt das deut­sche Aus­wär­tige Amt „drin­gend“ allen Bra­si­lien-Rei­sen­den eine Gelb­fie­ber-Imp­fung. Drei deut­sche Tou­ris­ten haben sich bei Auf­ent­hal­ten auf der bra­si­lia­ni­sche Insel Ilha Grande mit Gelb­fie­ber ange­steckt; ein Erkrank­ter ver­starb. „Nach 1999 sind dies die ers­ten deut­schen Staats­bür­ger von denen bekannt ist, dass sie an Gelb­fie­ber erkrank­ten“, heißt es im Bericht des Robert Koch Insti­tuts (RKI). Bra­si­lien kämpft der­zeit laut WHO mit der schlimms­ten Gelb­fie­ber- Epi­de­mie seit Jahrzehnten. 

EU: neue Grenz­werte für Chemikalien 

Die EU-Kom­mis­sion for­dert neue Grenz­werte für fünf kan­ze­ro­gene Che­mi­ka­lien am Arbeits­platz, dar­un­ter Form­alde­hyd, Cad­mium und Arsen­säure. Damit könn­ten die Arbeits­be­din­gun­gen für rund eine Mil­lion Men­schen ver­bes­sert und mehr als 22.000 Erkran­kun­gen ver­hin­dert wer­den. Krebs ist laut der EU-Kom­mis­sion für jeden zwei­ten „arbeits­be­ding­ten Todes­fall“ in der EU verantwortlich. 

ÖÄK: keine ELGA-Daten zu Forschungszwecken 

Die ÖÄK übt scharfe Kri­tik an der von der Regie­rung geplan­ten Daten­wei­ter­gabe aus der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­akte ELGA. „Gesund­heits­da­ten sind wert­vol­ler als Kre­dit­kar­ten­da­ten und gel­ten als sehr lukra­tiv. Ein Zugriff dar­auf ist für uns ein abso­lu­tes Tabu“, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Tho­mas Sze­ke­res. Harald Mayer, Obmann der Bun­des­ku­rie Ange­stellte Ärzte, fügte hinzu: „Hier sen­si­ble Pati­en­ten­da­ten für For­schungs­zwe­cke wei­ter­zu­ge­ben, ohne dass klar defi­niert ist, was dar­un­ter über­haupt zu ver­ste­hen ist, kommt einem Miss­brauch gleich.“ Nach­dem Sozi­al­mi­nis­te­rin Beate Har­tin­ger-Klein (FPÖ) in einer ers­ten Reak­tion gefor­dert hatte, den Zugriff von Wis­sen­schaf­tern auf ELGA gesetz­lich zu unter­sa­gen, wollte sie die Frei­gabe zuletzt nicht mehr kom­men­tie­ren (Stand: 16.4.2018). Bil­dungs­mi­nis­ter Heinz Faß­mann (ÖVP) hin­ge­gen rech­net nicht damit, dass man bald mit ELGA-Daten for­schen kann: „So wie das aus­schaut, wird ELGA in der der­zei­ti­gen Situa­tion mit Sicher­heit nicht frei­ge­ge­ben wer­den.“ Hin­ter­grund ist die Novelle des For­schungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes (FOG), die vor­sieht, dass per­sön­li­che Daten der Öster­rei­cher für die For­schung frei­ge­ge­ben wer­den, dar­un­ter auch Infor­ma­tio­nen aus ELGA. Ein ent­spre­chen­des Ermäch­ti­gungs­ge­setz liegt bereits im Parlament. 


Vor­arl­berg: 19.000 Vor­arl­ber­ger haben 1450 gewählt 

Seit Ein­füh­rung der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­be­ra­tung vor rund einem Jahr wur­den in Vor­arl­berg rund 19.000 Anrufe ver­zeich­net. Bei der als erste Anlauf­stelle gedach­ten Hot­line 1450 gab es in 11.025 Fäl­len eine tie­fer gehende Gesund­heits­be­ra­tung anhand des Fra­ge­bo­gens. Pro Tag wer­den rund 30 Anrufe regis­triert. Der Groß­teil der Anru­fer – zwei Drit­tel – wurde an Ärz­tin­nen und Ärzte im nie­der­ge­las­se­nen Bereich ver­wie­sen. 14 Pro­zent erhiel­ten die Emp­feh­lung, ein Kran­ken­haus auf­zu­su­chen. Bei vier Pro­zent der Anru­fer lei­te­ten die Tele­fon-Bera­ter eine Not­ruf­kette ein und schick­ten einen Ret­tungs­dienst zur ange­ge­be­nen Adresse. Zehn Pro­zent wurde gera­ten, sich an eine Apo­theke, einen Zahn­arzt, eine Heb­amme, die Ver­gif­tungs­zen­trale, die Phy­sio­the­ra­pie etc. zu wen­den. In sechs Pro­zent der Fälle konn­ten Tipps gege­ben wer­den, wie man sich selbst versorgt.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 8 /​25.04.2018