Im Fokus: Ebola

25.05.2018 | Themen


1. Erster Ausbruch 1976
Der Name „Ebola“ leitet sich von einem Fluss im Nordwesten des damaligen Zaire – der heutigen Demokratischen Republik Kongo – ab, wo die Krankheit erstmals 1976 auftrat. Das Zaire-Ebolavirus wurde als erstes Mitglied der Gattung isoliert. Im Vergleich zu anderen Ebolaviren zeigt das Zaire-Ebolavirus zusammen mit dem Sudan-Ebolavirus beim klinischen Verlauf mit 50 bis 90 Prozent die höchste Letalität.

2.Aktuell: Todesfälle im Kongo
Die WHO befürchtet aktuell einen größeren Ausbruch des Ebola-Virus im Kongo. Seit Anfang April wurden mehr als 30 Fälle gemeldet; 18 Menschen starben. Mit einem experimentellen Impfstoff soll die Ausbreitung verhindert werden; die Nachbarstaaten des Kongo wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

3. 2014/2015: größter Ausbruch

In Westafrika kam es 2014/2015 zum bisher größten Ebola-Ausbruch in der Geschichte. In den hauptsächlich betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone erkrankten mehr als 28.000 Menschen, mehr als 11.000 starben. Erstmals waren Länder großflächig von Ebola betroffen: In den drei betroffenen Ländern trat die Krankheit in fast allen Provinzen, auch in großen Städten mit Flughafen-Anbindung auf. Nach dem Höhepunkt des Ausbruchs im Herbst 2014 ist die Zahl der Neuinfektionen im Laufe des Jahres 2015 kontinuierlich gefallen. Ende März 2016 erklärte die WHO die „Gesundheitliche Notlage von Internationaler Tragweite“ (Public Health Emergency of International Concern) schließlich für beendet.

4. Wirksame Vakzine?

Zurzeit steht kein zugelassener Impfstoff gegen Ebola zur Verfügung. Gegen Ende des Ausbruchs 2014/2015 wurden zwei Impfstoffkandidaten erfolgreich im Rahmen von Studien eingesetzt.

5. Weltbank-Fonds gegen Pandemien

Als Konsequenz aus der Ebola- Epidemie 2014 in Westafrika hat die Weltbank 2017 einen Fonds zur Bekämpfung von Pandemien gegründet: Die sogenannte „Pandemic Emergency Financing Facility“ wurde mit 500 Millionen Dollar ausgestattet. Der Fonds soll die Ausbreitung von sechs Virusstämmen eindämmen, die unter anderem Ebola und das Lassa-Fieber verursachen.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 10 / 25.05.2018