Ärztliche Fortbildung: Breites Angebot

25.02.2018 | Politik


Um Ärzte bei ihrer Fortbildungsverpflichtung zu unterstützen, bietet die Akademie der Ärzte ein umfangreiches Fortbildungsangebot: allein 2017 gab es knapp 25.000 DFP-Fortbildungen; dafür wurden rund 3,1 Millionen Punkte auf mehr als 44.300 Online-DFP-Konten gebucht.

Die Akademie der Ärzte möchte alle Ärzte dabei unterstützen, ihrer Fortbildungsverpflichtung nachzukommen und das mit einem möglichst geringen organisatorischen und bürokratischen Aufwand“ – so sieht Peter Niedermoser, Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Akademie der Ärzte, den Auftrag der ÖÄK-Tochter.

Fortbildungsnachweis

Hohe Qualitätsansprüche und die dynamische wissenschaftliche Entwicklung erfordern von Ärzten, sich kontinuierlich fortzubilden. Dies verlangt seit 1. September 2013 auch das Ärztegesetz: Mit dem Fortbildungsnachweis ist die „Glaubhaftmachung“ der absolvierten ärztlichen Fortbildung seitens des Arztes notwendig. Konkret mussten zuletzt alle Ärzte bis zum Stichtag 1. September 2016 (mit Nachfrist bis 30. April 2017) innerhalb von drei Jahren 150 Fortbildungspunkte auf ihrem DFP-Konto sammeln.

Exakt 95,7 Prozent der Ärzte haben den Fortbildungsnachweis nach dem letzten Auswertungsstand erfüllt. „Wir haben gesehen, dass die Ärzte ihrer Fortbildungspflicht zu einem überragend großen Teil nachkommen. Daran habe ich auch nie gezweifelt“, betonte Niedermoser. Ein Teil konnte eine berechtigte Berufsunterbrechung nachweisen; gegen die anderen Ärzte, die die Anforderungen nicht erfüllen konnten, laufen derzeit Disziplinarverfahren. Die laut Ärztegesetz zur Verfügung stehenden Disziplinarstrafen sind: schriftlicher Verweis, Geldstrafen, eine befristete Untersagung der Berufsausübung und die Streichung aus der Ärzteliste. Verhängt wird die Strafe von der zuständigen Disziplinarkommission. „Sicher ist, dass die Verpflichtung zur ausreichenden Fortbildung nicht durch eine Geldstrafe abgegolten werden kann. Jene, die konsequent nicht bereit sind, sich fortzubilden, sind nicht vertrauenswürdig im Sinne einer korrekten Patientenbehandlung“, wie Niedermoser ausdrücklich klarstellte.

Um den Ärzten ausreichend Möglichkeiten zur Fortbildung zur Verfügung zu stellen, wurde das Angebot an DFP-Fortbildungen in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet. Neben den eigenen Fortbildungen der Akademie der Ärzte wie etwa den Ärztetagen in Grado und Velden, wurde auch das externe Fortbildungsangebot immer breiter: Standen vor zehn Jahren noch knapp 6.500 approbierte DFP-Angebote zur Verfügung, so waren es 2017 schon 24.950 DFP-Fortbildungen, organisiert von mehr als 1.000 unterschiedlichen Anbietern. Zusätzlich gab es 2017 auch 45 ÖÄK-Diplomweiterbildungen zur Auswahl – um 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Im Rahmen des Fortbildungsprogramms wurden auf diese Weise seit 2008 insgesamt über 20 Millionen Fortbildungspunkte gebucht; allein im letzten Jahr waren es knapp 3,1 Millionen DFP-Punkte. Auch die Möglichkeit des Online-DFP-Kontos wird von den Ärzten immer häufiger genutzt: so gab es 2017 knapp 1.870 Neuregistrierungen und insgesamt bereits mehr als 44.300 Online-Konten. Die Online-DFP-Konten und u.a. die dadurch ermöglichte automatische Buchung von DFP-Punkten auf das Arztkonto durch den Fortbildungsanbieter haben auch die Organisation des Fortbildungsnachweises deutlich erleichtert. MH


© Österreichische Ärztezeitung Nr. 4 / 25.02.2018