editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.09.2017 | Politik

© Gregor Zeitler

Vieles von dem, was im Zuge der vom Sozialminister beauftragten 630.000 Euro teuren Studie über die Effizienz der Sozialversicherung über die Struktur des österreichischen Gesundheitssystems herausgefunden wurde, ist teils altbekannt und daher wenig überraschend. Dazu hätte es diesen 1.400 Seiten umfassenden Bericht nicht gebraucht.

Wenig überraschend waren sich die zuständigen Minister Stöger und Rendi-Wagner bei der Pressekonferenz darin einig: Es muss sich nicht viel ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist. Deswegen haben die drei anderen der insgesamt vier von den Studienautoren vorgeschlagenen Varianten, die tatsächlich eine Strukturänderung zur Folge  hätten, auch keine realistische Chance auf Umsetzung. Denn: Es soll ja alles so bleiben, wie es ist.

Wo und warum es im österreichischen Gesundheitswesen Reformen braucht: Dazu hätte ein Blick in die zahllosen ohnehin vorhandenen Studien gereicht – etwa von der OECD u.v.a.m. Ein anderes Beispiel gefällig? Dass der Hausärztemangel und die landärztliche Versorgung insgesamt brisant werden, darauf hat die ÖÄK bereits 2006 hingewiesen…

Herzlichst,
Dr. med. Agnes M. Mühlgassner
Chefredakteurin


© Österreichische Ärztezeitung Nr. 17 / 10.09.2017